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AG: Arbeitgebendenforum 2025: KI im Recruiting – Hype oder echter Gamechanger?

(pd) Mehr als 300 Gäste haben sich am 17. November beim Arbeitgebendenforum 2025 im Campus in Brugg-Windisch darüber informiert, welche KI-Anwendungen Rekrutierungsprozesse schon jetzt effizienter machen und wie sie Stellensuchende und Unternehmen beeinflussen. Der Anlass wurde vom Amt für Wirtschaft und Arbeit veranstaltet und findet alljährlich statt. 2025 feierte er sein 10-jähriges Jubiläum.

Ziel ist es, den Austausch zwischen Unternehmen und der Kantonsverwaltung zu fördern und die Rahmenbedingungen für Betriebe im Aargau zu optimieren. «Um wirtschaftlich nicht ins Hintertreffen zu geraten, um effizient und wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sich Unternehmen auf den technologischen Fortschritt, auf die neuesten KI-Entwicklungen einlassen. Darauf sind wir auch als Volkswirtschaft angewiesen. Denn wenn es den Unternehmen gut geht, dann geht es auch dem Kanton gut», sagte Landammann Dieter Egli anlässlich seiner Begrüssung am Arbeitgebendenforum 2025. Gerade bei der Personalrekrutierung, die in Zeiten des Fachkräftemangels für Unternehmen immer mehr an Bedeutung gewinne, würden KI-Tools schon vielversprechende und beeindruckende Lösungen bieten, so Egli weiter.

KI-gestützte Rekrutierung: Praxis, Studien und Mehrwert

Dr. Florian Dreifus, Chief Business Officer und Mitglied der Geschäftsleitung bei SAP Schweiz, wies in seinem Referat darauf hin, dass KI einen echten Mehrwert liefern müsse und der Mensch weiterhin entscheidend bleibe. KI könne bereits als Interview-Assistent oder als Jobanzeigen-Editor eingesetzt werden und so den Aufwand für Recruiter entscheidend verringern. Luca Mahalingam, AI Strategy Consultant bei der Marketing-Agentur FE Digital, und Manuel Buri, Gründer des KI-Startups PastaHR, präsentierten einige praktische KI-Beispiele wie automatisierte Bewerbungen per WhatsApp, einen Notetaker, der Bewerbungsgespräche mitschreibt, oder Chatbots, die die Vorselektion erledigen. Sie zeigten auf, wie mithilfe von KI Effizienzsteigerungen ermöglicht werden können und sich Recruiter somit weniger auf Administration und mehr auf die eigene zwischenmenschliche Verfügbarkeit in einem Bewerbungsprozess konzentrieren können.

Miriam Hofstetter von der Arbeitsmarktbeobachtung AMOSA gewährte Einblick in eine aktuelle Studie über die Nutzung von KI-Tools durch Stellensuchende. Demnach gebe es erste Hinweise darauf, dass Jobsuchende, die die Technologie regelmässig nutzen, zum einen mehr Bewerbungen verschicken und zum anderen auch an mehr Bewerbungsgespräche eingeladen würden. Mauro Tomeo, Leiter fachliche Vollzugsunterstützung öffentliche Arbeitsvermittlung beim Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), referierte in seinem Referat über die Frage, welchen Mehrwert KI hinsichtlich der Datenqualität für Stellensuchende, aber auch für Arbeitgebende bieten kann. Gute Datenqualität sei dabei nicht nur ein IT-Thema, sondern ein Fairness-Thema. Benjamin Heinrich, Enterprise Account Director bei LinkedIn, zeigte in seiner Präsentation auf, dass die KI von LinkedIn Arbeitgebende dabei unterstützen kann, richtige Kandidatinnen und Kandidaten zu finden, sich mit Top-Talenten schneller zu verbinden und wichtige Fähigkeiten zu entwickeln.

Jährliches Event für Austausch mit Unternehmen

Das Arbeitgeberforum findet seit 2015 statt und widmet sich jedes Jahr einem anderen Fokus-Thema. «Die Veranstaltung soll den Austausch mit den Unternehmen fördern und dabei helfen, mit Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel fertig zu werden», sagte Eros Barp, der den Arbeitgeberservice im Amt für Wirtschaft und Arbeit leitet. Sein Bereich unterstützt Unternehmen umfassend bei der Suche nach Arbeits- und Fachkräften und trägt dazu bei, gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen im Aargau zu schaffen. Gemeinsam mit dem Aargauischen Gewerbeverband (AGV) und der Aargauischen Industrie- und Handelskammer (AIHK) hatte der Arbeitgeberservice das diesjährige Arbeitgeberforum ausgerichtet.