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Jörg Sennrich, Präsident der IG Sport Aargau. Foto: zVg
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Aargauer Sport- und Jugendverbände wehren sich gegen J+S-Kürzungen

(pd) Aargauer Sport- und Jugendverbände wehren sich gegen Kürzungen bei Jugend+Sport (J+S) und im Entlastungspaket 2027. Der Jugendförderung im Aargau wird mit 1,73 Millionen Franken abgestraft. Die Aargauer Sport- und Jugendverbände sagen entschieden
«Nein, so nicht!»

Die Aargauer Sport- und Jugendverbände schlagen Alarm: Mit den angekündigten Kürzungen bei Jugend+Sport (J+S) sowie weiteren Einsparungen im Entlastungspaket 2027 drohen massive Einbussen für die Sport- und Jungendförderung im Kanton und in der ganzen Schweiz. An der Infoveranstaltung gestern Abend im Turnzentrum Aargau forderten Vertreterinnen und Vertreter aus Sport, Politik und Wirtschaft ein klares Bekenntnis zur Fortführung der Sport und Jugendförderung. «Was muss der Schweizer Sport, was müssen unsere Jugendorganisationen, unsere Vereine und Verbände noch alles leisten und beweisen, damit diese Arbeit – für unsere
Gesellschaft – endlich ernsthaft anerkannt wird?», fragte Jörg Sennrich, Präsident der IG Sport Aargau, anlässlich seiner Ansprache.

Hintergrund
J+S ist seit über 50 Jahren das grösste Sportförderprogramm des Bundes und gilt weltweit als einzigartig. Allein 2024 wurden 680’000 Kinder und Jugendliche erreicht – ein Rekordjahr. Gleichzeitig ist der jährliche Kredit von 115 Millionen Franken voll ausgeschöpft. Ab 2026 plant der Bund eine Kürzung der Subventionen um 20 Prozent. Für den Kanton Aargau bedeutet dies eine Kürzung von insgesamt 1,73 Millionen Franken – zulasten von rund 60'000 Kindern und Jugendlichen. Allein der Aargauer Turnverband mit seinen knapp 17'000 Kindern und Jugendlichen in 400 Vereinen verliert rund 300'000 Franken an Unterstützung. Auch Fussball-, Jugend- und Freizeitverbände wie Jubla, Cevi oder Pfadi sind massiv betroffen.

Folgen für die Gesellschaft
Die Kürzungen hätten weitreichende Konsequenzen:
• Höhere Elternbeiträge und steigende Vereinskosten
• Gefahr, dass finanzschwächere Familien ausgeschlossen werden
• Rückgang von Vereinsangeboten und Verlust ehrenamtlicher Strukturen
• Negative Auswirkungen auf Gesundheit, Integration und Chancengleichheit

«Sparen auf Kosten unserer Zukunft ist keine Lösung. Der Erfolg von J+S darf nicht bestraft, sondern muss langfristig gesichert werden“, betont Sandro Erdin, Leiter Sport des Aargauer Turnverband.

Lukas Fischer, Geschäftsführer der IG Sport Aargau. Foto: zVgKlare Forderungen an die Politik im Aargau und in Bundes Bern
Die Aargauer Sportverbände fordern vom Bund und den Parlamentarier:innen:
• Keine Kürzungen bei J+S und im Sportbereich des Entlastungspakets 2027
• Stärkung der nachhaltigen Sport- und Jungendförderung in der Schweiz
• Klare Unterstützung für das geplante Aargauer Sportgesetz, das kantonal eine zukunftsorientierte gesamtheitliche Förderung sicherstellt

Aargauer Sportgesetz als Chance
Parallel zu den drohenden Kürzungen auf Bundesebene befürworten die Aargauer Sportverbände das geplante Aargauer Sportgesetz. Dieses schafft eine verlässliche Grundlage für eine nachhaltige Sportförderung im Kanton und bietet gleich drei zentrale Mehrwerte:
• Infrastruktur: Stärkere Koordination zwischen Kanton und Gemeinden, regionale und kantonale Sportanlagenkonzepte.
• Fair & sicher: Förderbeiträge werden an sportethische Standards geknüpft; Verstösse können konsequent sanktioniert werden.
• Verlässlichkeit: Projekte von kantonalem Interesse können zusätzlich mit ordentlichen Mitteln unterstützt werden – und reduzieren so die Abhängigkeit vom Swisslos-Sportfonds.
Fazit: Das Aargauer Sportgesetz ermöglicht eine zukunftsorientierte Sportförderung – kommunal und kantonal, im Miteinander für den Aargauer Sport.

Gemeinsames Engagement
Die Sportverbände rufen Politik, Gesellschaft und die Bevölkerung auf, sich aktiv einzusetzen:
• Teilnahme an Petitionen und offenen Briefen
• Sichtbarkeit und Wertschätzung für die Arbeit der Vereine erhöhen
• Engagement in den sozialen Medien, um den Druck zu verstärken
«Unsere Denkweise von heute wird den Sport und die Gesellschaft von morgen entscheiden», so schloss Jörg Sennrich, Präsident IG Sport Aargau, die Veranstaltung.

Bilder
Erstes Bild: Jörg Sennrich, Präsident der IG Sport Aargau. Foto: zVg
Zweites Bild: Lukas Fischer, Geschäftsführer der IG Sport Aargau. Foto: zVg