(pd) Die Abteilung Gesundheit (GSH) hat die Daten von fast 3000 obligatorischen Vorsorgeuntersuchungen von Schülerinnen und Schülern aus den Jahren 2020/2021 und 2021/2022 ausgewertet. Der Body-Mass-Index (BMI) der Aargauer Kinder und Jugendlichen sowie die Impfquote liegen im Schweizer Durchschnitt, jedoch gibt es Unterschiede zwischen Schuleintritts- und Schulaustrittsuntersuchungen.
Schul-, Kinder- und Hausärztinnen und -ärzte haben bei Schuleintritt und Schulaustritt Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Gegenstand der Untersuchungen waren unter anderem das Verhältnis von Körpergrösse und Gewicht, das Seh- und Hörvermögen sowie der Impfstatus gemäss Schweizerischem Impfplan. Die Analyse enthält die Daten von 2979 Kindern und Jugendlichen aus dem Kanton Aargau.
Mehr Übergewichtige bei Schulaustrittsuntersuchungen
Anlässlich der Vorsorgeuntersuchung wurde die Körpergrösse und das Körpergewicht der Kinder und Jugendlichen ermittelt und der Body-Mass-Index bestimmt. Diese Ergebnisse entsprechen den Referenzwerten der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie. In Bezug auf die Übergewichtigkeit der Kinder und Jugendlichen zeigt sich, dass bei Schuleintritt 13,2 Prozent der Kinder an Gewichtsproblemen leiden, bei Schulaustritt beträgt dieser Wert in den untersuchten Jahren 21,3 Prozent.
Hör- und Sehvermögen
Hinsichtlich der Analyse des Sehvermögens zeigt sich, dass der Anteil von Brillenträgerinnen und Brillenträgern bei Schuleintritt bei 3,9 Prozent liegt. Beim Schulaustritt liegt der Anteil in den untersuchten Jahren 2020/2021 und 2021/202 mit 20,6 Prozent deutlich höher. Auch die Ergebnisse in Bezug auf die Sehschärfe zeigen einen besseren Wert bei Schuleintrittsuntersuchungen im Vergleich zu Austrittsuntersuchungen. Probleme hinsichtlich des Farbsehens können als geringfügig eingeschätzt werden.
Die Hörtests, die bei den Schülerinnen und Schülern durchgeführt wurden, zeigen, dass Gehörprobleme bei Schuleintritt statistisch signifikant häufiger (4,2 Prozent) auftreten als beim Schulaustritt (1,5 Prozent). Bezüglich des Schweizerischen Durchschnitts können keine Aussagen hinsichtlich des Hör- und Sehvermögens gemacht werden.
Impfquote entspricht Schweizer Durchschnitt
Der Schweizerische Impfplan empfiehlt elf Grundimpfungen sowie vier ergänzende Impfungen. Die Analyse zur Vorsorgeuntersuchung hat gezeigt, dass bei Schuleintritt 85,3 Prozent der Kinder über vollständige Grundimpfungen verfügen. Bei Schulaustrittsuntersuchungen fällt dieser Wert auf 77,4 Prozent. Bei den ergänzenden Impfungen beträgt der Anteil an Kindern, die vollständig geimpft sind 80,2 Prozent, bei Schuleintritt, respektive 60,4 Prozent bei Schulaustritt. Im Vergleich zu den gesamtschweizerischen Daten liegt die Impfquote im Kanton Aargau im Schweizer Durchschnitt.
Das Schwerpunktprogramm «Bewegung und Ernährung» setzt sich für Rahmenbedingungen ein, die zur Integration von mehr Bewegung und gesunder Ernährung im Alltag beitragen. Mit spezifischen Projekten und Angeboten werden gesunde Gewohnheiten und ein Basiswissen zu den Themen Bewegung und ausgewogene Ernährung im Kindes- und Jugendalter bewusst gefördert. Weitere Informationen gibt es auf der kantonalen Webseite Bewegung & Ernährung.
Das Schwerpunktprogramm «gsund und zwäg i de schuel» unterstützt die Förderung der Gesundheit von Schülerinnen und Schülern sowie von Lehrpersonen und Schulleitungen. Es trägt dazu bei, dass die Aargauer Volksschulen ihre Entwicklung mit den Strategien und Mitteln der Gesundheitsförderung gestalten. Mehr Informationen gibt es auf der kantonalen Webseite «gsund und zwäg i de schuel».
Schulärztlicher Dienst und Vorsorgeuntersuchung
Schul-, Kinder-, Hausärztinnen und -ärzte unterstützen die Schulen im Kanton bei der Gesundheitsförderung und Prävention. Die ärztliche Vorsorgeuntersuchung ist eine wichtige Massnahme, um den Gesundheitszustand der Schülerinnen und Schüler zu überprüfen sowie Gesundheits- und Entwicklungsstörungen rechtzeitig zu erkennen. Ziel des schulärztlichen Diensts ist, dass sich Kinder und Jugendliche gesund entwickeln können.
Body-Mass-Index (BMI)
Der Body-Mass-Index zeigt in Form einer Kennzahl das Verhältnis von Körpergewicht und Körpergrösse auf und kann bei der Einschätzung des Körpergewichts helfen. Daraus kann abgeleitet werden, ob ein Normal-, Über- oder Untergewicht besteht. Der BMI ist ein ungefährer Richtwert. Körperbau, Knochendichte oder auch das Verhältnis von Fett- zu Muskelgewebe fliessen nicht in den Wert mit ein. Diese Faktoren können die Aussagekraft des BMI mindern.
Den Bericht zur Analyse der Daten aus den obligatorischen Vorsorgeuntersuchungen findet man unter: www.ag.ch/bericht_vorsorgeuntersuchung