(agv)Das Präsidium des Aargauer Gewerbeverbands (AGV) plädiert für eine machbare und realistische Umsetzung der Energiesparziele. Staatlicher Interventionismus werde klar abgelehnt, schreibt der AGV in einer Mitteilung an die Medien.
Kantonale Vorgaben, welche die Unternehmer/Innen und Hauseigentümer/Innen in absehbare finanzielle Bedrängnis bringen, werden an der Urne nicht bestätigt, dies hat die Ablehnung des Energiegesetz am 27. September 2020 bestätigt. Trotzdem will der Kanton Vorschriften erlassen, welche für LiegenschaftseigentümerInnen mit grossen Mehrkosten verbunden sind oder diesen bei der Wahl der geplanten Renovierung oder Neubau in eine bestimmte Richtung zwingen.
Das Präsidium des AGV hat sich in der Vernehmlassungsantwort wiederholt dafür stark gemacht, dass keine staatlichen Vorgaben gemacht werden im Hinblick auf die Wahl der Energieträger (fossile Brennstoffe, Photovoltaik, Wind, Abwärme, etc.). Solche Vorgaben setzen am falschen Ort an – es kann nicht nur auf die Wahl der Energieträger ankommen. Es muss jedem Bürger und jeder Bürgerin freistehen, welche Energieträger eingesetzt werden sollen. Nur dadurch besteht Wettbewerb zwischen den verschiedenen Energieträgern, wodurch auch Innovation gefördert wird. Durch richtige Anreize können so langfristig die Energiesparziele erreicht werden.
Auch stellt sich das Präsidium gegen Vorgaben wie die neu geplante Verpflichtung zu Betriebsoptimierungen bei der Gebäudetechnik. Staatlich gelenkte Optimierungsprogramme führen zu hohen zusätzlichem Rapport- und Kontrollaufwand. Dieser Aufwand kann eingespart werden, denn Unternehmen optimieren ihre Betriebe automatisch und laufend.
Das Präsidium erwartet vom Kanton, dass den Unternehmer/Innen einfach verständliche Informationen zu den möglichen Einsparungsmöglichkeiten bei der Gebäudetechnik vermittelt werden. Dabei ist der Fokus auf die langfristig wirtschaftlichen Lösungen zu legen. Des Weiteren ist die Forschung und Entwicklung im Bereich der Energieproduktion und der Gebäudetechnik durch steuerliche Anreize zu unterstützen.
Schliesslich fordert das Präsidium, dass sich die Regierung stark dafür einsetzt, dass bezüglich der Art der Energieproduktion Offenheit besteht (keine Vorschriften bezüglich bestimmter Energieerzeugungsarten wie Photovoltaik, fossile Brennstoffe, Wind, etc.) und dass der Fokus nun auf die Versorgungssicherheit im Inland gelegt wird.