(pd) Die Gemeinde Wettingen plant im südlichen Teil der Zirkuswiese ein Unterkunftsprovisorium für Personen aus dem Asylbereich zu erstellen und für mindestens fünf Jahre dem Kantonalen Sozialdienst (KSD) zu vermieten. Der KSD beabsichtigt, ab Oktober 2026 Familien in der Unterkunft unterzubringen. Der Regierungsrat hat dazu einen Verpflichtungskredit in der Höhe von 1,86 Millionen Franken beschlossen.
Der Kanton Aargau befindet sich seit dem 11. Januar 2023 im Asylbereich in einer Notlage. Die oberirdischen Kapazitäten zur Unterbringung und Betreuung der Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich sind seither überlastet. Deshalb betreibt der Kanton Aargau zurzeit sieben unterirdische Notunterkünfte; eine achte eröffnet im Januar 2026. Per 1. November 2025 verzeichnete der Kanton Aargau mit 9763 Personen im Asylbereich einen neuen Höchststand.
Der Gemeinderat Wettingen hat am 17. Oktober 2025 über das Provisorium für eine Asylunterkunft und deren geplante Vermietung an den Kanton informiert. Der Einwohnerrat Wettingen hat am 13. November 2025 das entsprechende Kreditbegehren des Gemeinderats gutheissen. Eine Inbetriebnahme soll ab Oktober 2026 möglich sein. Der Kantonale Sozialdienst (KSD) kann auf der Zirkuswiese eine für die Unterbringung von Familien geeignete Liegenschaft befristet für mindestens fünf Jahre anmieten. Bei der Liegenschaft handelt es sich um einen Containerbau mit 120 Unterbringungsplätzen, der von der Gemeinde errichtet wird und auch einen Schul- und einen Bürocontainer umfasst. Das geplante Provisorium dient als Nachfolgelösung für die Asylunterkunft im ehemaligen Alterszentrum St. Bernhard, die dem KSD nur noch bis Ende Mai 2026 zur Verfügung steht.
Die Betreuung der untergebrachten Geflüchteten wird durch das Personal des KSD sichergestellt. Für die Dauer des Betriebs setzt der KSD eine Begleitgruppe ein, der unter anderem Vertreter des KSD, der Gemeinde, der Polizei und aus der Bevölkerung angehören werden.
Die Miet- und Einrichtungskosten für das Vorhaben «KU Wettingen Zirkuswiese» belaufen sich auf 1,86 Millionen Franken.