(pd) Mit einer Pilotsammlung im Kanton Aargau schafft die Matratzen-Allianz die Grundlage für ein schweizweites Matratzenrecycling. Ab November 2025 werden in ausgewählten Sammelstellen im Kanton Aargau Matratzen angenommen und dem Recycling zugeführt.
Jedes Jahr landen in der Schweiz rund 1 Million Matratzen im Abfall und werden verbrannt. Eine im Jahr 2024 durchgeführte Ökobilanz zeigt: Aus ökologischer Sicht lohnt sich das stoffliche Recycling im Vergleich zur thermischen Verwertung in der KVA. Durch die stoffliche Verwertung von jährlich rund einer Million in der Schweiz anfallenden Matratzen, etwa 20'000 Tonnen Material, liesse sich ein Klimanutzenpotenzial von 48'000 bis 58'000 Tonnen CO₂-Äquivalenten erzielen. Die CO₂-Einsparungdurch die stoffliche Verwertung aller in der Schweiz anfallenden Matratzen entspricht damit dem Jahres-CO₂-Ausstoss einer Gemeinde mit 10’000–13’000 Einwohnern.
Mit der Pilotsammlung im Kanton Aargau setzt die Matratzen-Allianz einen wichtigen Meilenstein für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft in der Schweiz. Ziel der Pilotphase ist es, ein effizientes Sammel- und Logistiksystem aufzubauen, rechtliche und operative Grundlagen zu klären und Erkenntnisse für eine spätere schweizweite Umsetzung zu nutzen. In dieser Testphase sollen mindestens 80 Tonnen Matratzenmaterial aus der Region gesammelt und dem Recycling zugeführt werden.
Jens Fischer, Präsident der Matratzen-Allianz: „Wir freuen uns, dass unser Projekt nun konkret wird und wir zeigen können, dass ein Matratzenrecycling in der Schweiz funktionieren kann.“ Jede abgegebene Matratze wird geprüft, statistisch erfasst und, sofern geeignet, dem Recyclingprozess zugeführt. Die Sortec Aarberg AG übernimmt gemeinsam mit der Justizvollzugsanstalt Witzwil die
Zerlegung und Materialtrennung. Die gewonnenen Sekundärmaterialien wie Schaumstoffe, Metalle und Textilien werden anschliessend neuen Verwendungszwecken zugeführt. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt vom Kunststoff Ausbildungs- und Technologie-Zentrum (KATZ). Der offizielle Startschuss fällt am 1. Dezember im Recycling-Paradies Spreitenbach im Beisein von Politik, Verwaltung und Wirtschaft.
Monika Saleh, Projektleiterin bei der Standortförderung Kanton Aargau: „Mit der Unterstützung dieses Pilotprojekts leisten wir einen Beitrag zur Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in der Schweiz. Wir wünschen der Matratzen-Allianz viel Erfolg.“ Der Kanton Aargau wurde bewusst als Pilotregion gewählt: Er bietet mit seiner hohen Dichte an Möbelhäusern und Fachgeschäften, die als Rücknahmestellen fungieren können, und einer gut ausgebauten Recyclinginfrastruktur ideale Voraussetzung für eine effiziente Logistik. Dazu unterstützt die kantonale Verwaltung das Projekt fachlich und finanziell