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Offizielle Übergabe der Unterschriften. Foto. © Verein «Für eine Einschränkung von Feuerwerk»

10 zu 1 für eine Einschränkung von Feuerwerk

(pd) In weniger als fünf Wochen kamen über 40'000 Unterschriften aus der ganzen Schweiz für die öffentliche Stellungnahme zur Vernehmlassung des indirekten Gegenvorschlags zur Volksinitiative «Für eine Einschränkung von Feuerwerk» zusammen. Die Stellungnahme wurde vom Trägerverein der Initiative lanciert. Heute wurden die Unterschriften dem Parlament symbolisch übergeben.

Auch die Gegnerschaft «Pro Feuerwerk» hat eine Stellungnahme lanciert und knapp 3’220 Unterschriften gesammelt – also rund zehnmal weniger als die rund 40’000 Unterschriften, die insgesamt ein Zeichen gegen private Knallerei gesetzt haben.

Die grosse Resonanz zeigt: Das Thema bewegt Menschen aus Stadt und Land. Besonders in ländlichen Regionen leiden viele Nutz- und Wildtiere unter Feuerwerkslärm. Unterstützung kommt deshalb nicht nur aus der breiten Bevölkerung, sondern auch von Wildhüter:innen und Landwirt:innen.

So sagt Gabriel Sutter, Wildhüter: «Was viele nicht wissen: Auch in unserer nächsten Umgebung, nämlich im Siedlungsraum, leben zahlreiche Wildtiere. Ob Dachs, Fuchs, Igel oder andere – keines dieser Tiere ist an die plötzliche Knallerei gewöhnt und kann sie einordnen. Feuerwerkslärm versetzt auch Wildtiere in Angst und Schrecken, wodurch sie in den Fluchtmodus geraten und gerade in der kalten Jahreszeit viel Energie verlieren. Im Winter kämpfen sie ohnehin schon ums Überleben. Zusätzlicher Stress kann in dieser Zeit für manche Tiere sogar den Tod bedeuten.»

Fritz Sahli vom Biohof Schüpfenried in Uettligen bestätigt: «Für viele Landwirtinnen und Landwirte ist Feuerwerk nicht nur ein Ärgernis, sondern vor allem eine Gefahr für unsere Tiere: Sie können in Panik geraten, sich verletzen oder ausbrechen. Hinzu kommt der Abfall, der auf den Weiden zurückbleibt. Mit einer Einschränkung von lautem Feuerwerk weg von Privatpersonen hin zu ausschliesslich angekündigten, öffentlichen Anlässen, würde unsere Situation deutlich verbessert und wir könnten unsere Tiere besser schützen.»

Die Forderungen an die Politik sind klar. Die Stellungnahme bringt die Erwartungen der Bevölkerung auf den Punkt:
1. Laute Feuerwerke sollen nur noch an bewilligten, öffentlichen Anlässen abgebrannt werden – wie am Nationalfeiertag. Dies macht Lärm planbar und Abfall kontrollierbar.
2. Laute Feuerwerkskörper (der Kategorie F2 bis F4) sollen für Private nicht frei verfügbar sein. Individuelles Abbrennen an beliebigen Orten belastet und birgt Risiken für Umwelt, Tiere und Anwohnerinnen und Anwohner. Leise Feuerwerke, wie Bengalische Feuer oder Vulkane, sollen hingegen weiterhin für alle erhältlich sein.
3. Kantone und Gemeinden sollen weitergehende Regelungen beibehalten oder neu beschliessen können.

Die öffentliche Stellungnahme fliesst in das Vernehmlassungsverfahren zum indirekten Gegenvorschlag zur Initiative ein. Nun ist die Politik am Zug, einen griffigen Gegenvorschlag zu verabschieden.

Öffentliche Stellungnahme von Pro Feuerwerk: https://www.openpetition.eu/ch/petition/online/gegen-das-feuerwerkverbot-deinestimme-zaehlt


Bild: Offizielle Übergabe der Unterschriften. Foto. © Verein «Für eine Einschränkung von Feuerwerk»