(im) An ihrer Versammlung vom 22. Juni hat die Reformierte Kirchgemeinde Wegenstettertal die Jahresrechnung 2024 genehmigt. Zudem sprach sie sich deutlich dafür aus, weitere Abklärungen in Richtung einer möglichen Fusion mit der Reformierten Kirche Möhlin vorzunehmen.
Die vom Ressortleiter Finanzen, Roger Leuenberger, vorgestellte Jahresrechnung schliesst bei Einnahmen und Ausgaben von 458 200 Franken mit einer ausgeglichenen Bilanz ab. Darin enthalten sind Rückstellungen für Fonds sowie ausserordentliche Abschreibungen in der Höhe von 13 500 Franken. Trotz sinkender Steuereinnahmen – ein Minus von rund 15 000 Franken in den vier Dörfern – konnte ein positives Ergebnis erzielt werden. Der Überschuss fliesst in den Fonds für Bauten und Infrastruktur sowie in zusätzliche Abschreibungen.
Ökumenisch und regional
Kirchenpflegepräsidentin Ruth Imhof-Moser blickte in ihrem anschaulich illustrierten Jahresbericht auf zahlreiche Aktivitäten der Kirchgemeinde zurück – darunter viele ökumenische Gottesdienste im Wegenstettertal sowie gemeinsame Projekte mit der Reformierten Kirche Möhlin, etwa im Bereich Kultur und Konfirmandenunterricht.
Ein grösseres Thema war auch ein Wasserschaden im Untergeschoss des Kirchgemeindezentrums, der diesen Sommer aufwendig saniert werden muss. Roger Leuenberger und Roland Blattner dokumentierten den Schaden mit Bildern. Ruth Imhof-Moser bedankte sich bei beiden Kirchenpflegern für ihren ausserordentlichen Einsatz mit einem Präsent.
Perspektive Fusion
Ein zentrales Thema der Versammlung war der Antrag der Kirchenpflege, die Zusammenarbeit mit der Reformierten Kirche Möhlin weiter zu vertiefen – bis hin zu einer möglichen Fusion. Die dadurch entstehenden Mehrkosten könnten durch einen Fonds der Landeskirche gedeckt werden, der Zusammenschlüsse gezielt unterstützt.
Hintergrund sind die rückläufigen Mitgliederzahlen und die damit verbundenen sinkenden Einnahmen. Zudem ist offen, ob sich künftig noch genügend Personen für die Kirchenpflege zur Verfügung stellen werden. Ruth Imhof-Moser betonte: «Diese Entwicklungen beschäftigen uns sehr. Deshalb arbeiten die Kirchenpflegen und Pfarrämter beider Gemeinden bereits heute eng zusammen und denken gemeinsam über die Zukunft nach.» Das kirchliche Leben vor Ort solle weiterhin bestehen bleiben und gefördert werden – sei es im Religionsunterricht, in der Familien- und Seniorenarbeit oder auch in der guten ökumenischen Zusammenarbeit. Auch in der Kantonalkirche werde intensiv diskutiert, wie es mit den Kirchgemeinden im Aargau weitergehen könne. Am Dienstag hat auch die Kirchgemeindeversammlung von Möhlin der Kirchenpflege einstimmig das Mandat für weitere Abkläärungen im Blick auf eine mögliche Fusion erteilt.
Ergebnisoffene Gespräche
Claude Chautems, Kirchenpflegepräsident von Möhlin, unterstützte das Vorhaben. Aus Sicht seiner Gemeinde sei es wichtig, mit Blick auf Themen wie Behördenstruktur, Finanzen und Mitgliederrückgang zusammenzuarbeiten. «Wir streben eine Win-Win-Situation an. Unsere Gespräche sind ergebnisoffen, aber wir haben den Auftrag, verschiedene Szenarien zu prüfen», erklärte Chautems.
Pfarrerin Irina Schweighoffer-van Bürck meldete sich per Videobotschaft zu Wort. Sie sprach sich ebenfalls für die vertiefte Zusammenarbeit aus und hob ihre bereits heute positiven Erfahrungen mit dem Pfarrteam aus Möhlin hervor.
Die Versammlung unterstützte den Antrag auf weitere Abklärungen mit klarer Mehrheit: 18 Stimmberechtigte stimmten zu, eine Person lehnte ihn ab.
Damit sich alle Gemeindemitglieder aktiv an der Diskussion über die Zukunft beteiligen können, findet am 26. August eine öffentliche Konsultation der Reformierten im Wegenstettertal statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen.