Anfang Jahr war es noch eine Zitterpartie, aber Ende März zeichnete sich endlich ab, dass der slowUp Hochrhein dieses Jahr stattfinden kann. So werden am Sonntag, 19. Juni, wieder zwischen 20 000 und 30 000 Radfahrer und Skater erwartet, welche die 32 Kilometer lange, grenzüberschreitende Rundstrecke zwischen Stein-Säckingen und Laufenburg unter die Räder nehmen werden.
SONJA FASLER HÜBNER
«Wir freuen uns alle, dass der slowUp nach zweijährigem Unterbruch wieder stattfindet», machten Wendel Hilti und Helene Häseli von derGeschäftsstelle sowie Vereinspräsident Gerhard Zumsteg an der heutigen Medienorientierung in Stein deutlich. Der Anlass sei allseits vermisst worden, sagte Hilti. Deshalb habe man auch auf der Homepage von slowUp Hochrhein und Basel-Dreiland verschiedene Radtouren-Vorschläge für die weitläufigen Region aufgeschaltet. Ersetzen konnten diese den realen slowUp aber natürlich nicht.
Am Konzept wurde nicht viel geändert, wie Wendel Hilti betonte. Die Strecke bleibt die gleiche. Die Eröffnung findet diese Jahr um 10 Uhr in Eiken auf dem Festplatz beim Kieswerk statt. Im Beisein des Eiker Gemeinderats Didi Schärer, der Aargauer Grossratspräsidentin Elisabeth Burgener Brogli, dem Landrat des Landkreises Waldshut, Dr. Martin Kistler, und Gerhard Zumsteg, Präsident des Vereins slowUp Hochrhein, wird die Strecke freigegeben.
Grenzen abbauen
«Start oder Ziel gibt es nicht. Man kann dort ein- oder aussteigen, wo man will. Und man braucht auch keine Sportskanone zu sein», machte Wendel Hilti deutlich, dass es sich vielmehr um ein Volksfest als um ein Rennen handle. «Es hilft, die Region zusammenzubringen und Grenzen abzubauen.» Und es gebe gute Gründe, daran teilzunehmen: «Es fördert die Gesundheit, den Tourismus und das Velofahren.» Und gerade nach dem zweijährigen Unterbruch sei es eine Gelegenheit, Leute zu treffen, die man entweder schon lange nicht mehr gesehen habe, oder neue kennenzulernen.
Vignetten-Kauf ist Ehrensache
Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: die Finanzen. Leider werde es immer schwieriger, Sponsoren zu finden, so Helene Häseli. Auf der anderen Seite steigen die Kosten für den Bereich Sicherheit. Für die Streckensicherung und Samariterposten sind rund 250 Leute im Einsatz. Im ganzen werden es rund 300 Helfer sein. Aber nur die wenigsten davon sind noch Freiwillige. Der Grossanlass, der teilweise auch durch die Gemeinden finanziert wird, könne langfristig nur überleben, wenn die Teilnehmenden eine Vignette erwerben würden. Der Kauf ist, wie schon 2018 und 2019, freiwillig. Das Organisationsteam hofft allerdings schon, dass künftig mehr als nur zehn Prozent der slowUp-Teilnehmer ein Einsehen haben werden. Neu ist es nicht mehr eine Vignette zum Aufkleben, die an den beiden Verkaufsstellen in Laufenburg CH und Münchwilen sowie an acht Festplätzen erhältlich ist, sondern ein Armband.
Rücksichtnahme gefragt
Da der slowUp vor allem Velofahrer anzieht, sind die Veranstalter gespannt, wie sich der gestiegene Kauf von E-Bikes während der Corona-Pandemie auswirken wird. Es gebe bereits slowUps, welche die schnelleren E-Bikes nicht mehr zulassen. Soweit wolle man am Hochrhein (noch) nicht gehen, so Wendel Hilti. «Wir hoffen, dass die Leute Rücksicht aufeinander nehmen. Immerhin sind auch viele Kinder auf der Strecke unterwegs.»
In allen neun slowUp-Gemeinden sorgen wieder lokale Vereine auf den Festplätzen für Unterhaltung und das leibliche Wohl. Die Strassen der slowUp-Strecke sind von 9 bis 18 Uhr wie üblich für den übrigen Verkehr gesperrt. Extra wegen des slowUps öffnet der Kanton am betreffenden Wochenende die Strecke über den Kaistenberg, um einem Verkehrschaos vorzubeugen.
Die Teilnehmerzahl sei schwierig abzuschätzen, so Wendel Hilti. Momentan sei die Wetterprognose gut, und somit könnte sich die Teilnehmerzahl zwischen 20 000 und 30 000 bewegen. Fahrräder können übrigens auch auf Reservation gemietet werden. «Rentabike» ist in Laufenburg CH vor Ort.
Weitere Informationen unter: www.slowUp.ch/Hochrhein