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Die Vorstandsmitglieder danken Helene Häseli, dass sie für den slowUp 2023 nochmals die Geschäftsstelle und die aufwändigen Vorbereitungsarbeiten betreut (von links): Andreas Klomki, Marco Zaugg, Helene Häseli, Urs Schneider und Präsident Gerhard Zumsteg; es fehlt Vorstandsmitglied Franz Ruckli. Foto: Jörg Wägli
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slowUp Hochrhein – wie weiter?

Am Sonntag, 18. Juni, findet der 18. slow-Up Hochrhein definitiv statt. Die weitere Zukunft des Erlebnistages, der jeweils rund 20' 000 bis 25' 000 Teilnehmende anlockt, ist allerdings ungewiss. Selbst ein Aus ist kein Tabu – können die personellen und finanziellen Probleme nicht gelöst werden. Dies machte Präsident Gerhard Zum­steg am Mittwoch an der Generalversammlung des Vereins slow­Up Hochrhein in Kaisten deutlich.

JÖRG WÄGLI

Dass die rund 32 Kilometer lange autofreie slowUp-Strecke zwischen Laufenburg und Stein/Bad Säckingen am dritten Sonntag im Juni zum 18. Mal freigegeben werden kann (offizieller Start in Bad Säckingen), ist nicht selbstverständlich. Die Geschäftsstelle hatte auf Ende des Vereinsjahres 2022 gekündigt und auch Präsident Gerhard Zumsteg sowie Kassier Urs Schneider hätten sich eigentlich nach fast 20 Jahren zurückziehen und neuen Kräften und Ideen Platz machen wollen. Doch die Suche nach neuen Kräften blieb erfolglos und so stand der slow­Up 2023 lange Zeit auf der Kippe. Erst als sich die bisherige Geschäftsführerin Helene Häseli, Gipf-Oberfrick, bereit erklärte, die Vorbereitungsarbeiten nochmals zu übernehmen, und sich auch die bisherigen Vorstandsmitglieder für ein Übergangsjahr zur Verfügung stellten, war die Durchführung des slowUp 2023 gesichert.

«Wie weiter?»
Und so stellte Präsident Gerhard Zumsteg an der Generalversammlung im «Warteck» in Kaisten einleitend zum Jahresbericht fest, dass nebst dem Anlass selbst das «Wie weiter» Hauptthema des letzten Jahres war. Ein Thema, das die Verantwortlichen auch 2023 stark beschäftigen wird, denn der Präsident machte in seinen Ausführungen unmissverständlich klar, dass die anstehenden Personalfragen in den nächsten Wochen und Monaten gelöst werden müssen.

Ausbau Vorstand oder neue Geschäftsstelle
Ein Variante wäre, so Gerhard Zumsteg, dass sich drei bis fünf neue Mitglieder für den Vorstand finden lassen, die bereit sind, alle Aufgaben der Geschäftsstelle zu übernehmen. Erste Schritte in diese – auch kostengünstigere – Richtung konnten gemacht werden. So ist Vorstandsmitglied Franz Ruckli bereit, nach seiner Pensionierung den Bereich Sicherheit zu betreuen, und mit zwei Interessenten für ein Vorstandsamt laufen Gespräche. Doch um in diese Richtung weiterzugehen, bräuchte es weitere Vorstandspersonen, die zu einem grossen Engagement bereit wären.
Alternativ, so der Präsident, könnte die Geschäftsstelle zur Neubesetzung ausgeschrieben werden, was aber höhere Kosten verursachen würde. «Und damit sind wir bei einer weiteren grossen Herausforderung: den Finanzen», betonte Zumsteg. Ausdruck hierfür ist das Defizit, welches der slowUp Hochrhein jährlich schreibt und für 2022 bei einem Aufwand und Ertrag von rund 133 000 Franken beispielsweise etwas mehr als 13 000 Franken betrug. Derzeit können diese Defizite aus der Reserve gedeckt werden, die Ende 2022 noch etwas mehr als 50 000 Franken betrug. Doch bereits für 2023 ist im Budget ein weiterer Verlust von knapp 20 000 Franken eingestellt...

Impression vom slowUp 2022 von der Rheinbrücke in Laufenburg. Foto: Sonja Fasler Finanzen
Die finanziellen Probleme des slow­Up Hochrhein sind mehrschichtig. Zum einen sind nicht alle nationalen slowUp-Sponsoren bereit, grenz­überschreitende Anlässe in vollem Umfang zu unterstützen oder versagen diesen gar komplett die Unterstützung, da sie ihre (Werbe-)Interessen nur teilweise oder nicht gewahrt sehen. Dass sich diese Sponsoren-Ausfälle auf regionaler Ebene nicht kompensieren lassen, zeigt die blanke Null, welche trotz wiederkehrenden Anstrengungen die entsprechenden Budget- und Rechnungsposten des Vereins regelmässig ziert. Und dem Versuch, mit dem Vignetten-Verkauf Zusatzeinnahmen zu generieren, ist bisher eher mässiger Erfolg beschieden. «5 Franken oder Euro sollten eigentlich kein entscheidender Betrag sein», so Präsident Gerhard Zumsteg. Doch 2022 war es nicht einmal jeder sechste Teilnehmende, der bereit war, diesen bescheidenen freiwilligen Beitrag zu leisten.
Des Weiteren sind die Beiträge der neun am slowUp Hochrhein beteiligten Gemeinden mit total 20 000 Franken über all die Jahre unverändert geblieben. Ein Umstand, der sich zwingend ändern muss. Wie Zumsteg erklärte, sollte bis zu den Sommerferien klar sein, wie die Aufgaben künftig bewältig werden könnten, ob mit ausgebautem Vorstand oder neuer Geschäftsstelle. Entsprechend werde dann auch der nötige Vorschlag zur Beitragseröhung an die Gemeinden ausfallen – mit Wirkung für das Budget 2024.
«Eine dritte Variante wäre schlussendlich die Aufgabe und der Verzicht auf den slowUp- Hochrhein», stellte Präsident Zumsteg fest und fügte an: «Ihr merkt, die Lage ist anspruchsvoll, die Zukunft offen.»

Vorstand
Der aktuelle Vorstand des Vereins slowUp Hochrhein: • Präsident: Gerhard Zumsteg, Herznach • Kassier: Urs Schneider, CH-Rheinfelden • Aktuar: Marco Zaugg, Kaisten • Sicherheit: Franz Ruckli, Herznach • Gemeindevertreter: Andreas Klomki, Murg

Bilder
Erstes Bild: Die Vorstandsmitglieder danken Helene Häseli, dass sie für den slowUp 2023 nochmals die Geschäftsstelle und die aufwändigen Vorbereitungsarbeiten betreut (von links): Andreas Klomki, Marco Zaugg, Helene Häseli, Urs Schneider und Präsident Gerhard Zumsteg; es fehlt Vorstandsmitglied Franz Ruckli. Foto: Jörg Wägli
Zweites Bild: Impression vom slowUp 2022 von der Rheinbrücke in Laufenburg. Foto: Sonja Fasler