(mca) Der Verein KAIB (Kein Atommüll im Bözberg) führte an seiner Jahresversammlung 2023 einen Dialog mit Matthias Braun, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Nagra. Im Zentrum standen der Tiefenlagervorschlag der Nagra und die in Würenlingen vorgesehene atomare Verpackungsanlage.
Im Geschäftlichen Teil der Versammlung im Odeon Brugg blickte KAIB-Präsident Max Chopard-Acklin auf ein bewegtes 2022 zurück. KAIB Mobilisierte letztes Jahr im Vorfeld des Standortvorschlages zum Atommülltiefenlager noch einmal kräftig. Es wurden mehrere Aktionen durchgeführt. Unter anderem auch gemeinsam mit weiteren Organisationen eine Demo unter dem Titel «Ausgestrahlt, die Zukunft ist erneuerbar», welche am 29. August in Brugg stattfand.
Die Vereinskasse ist gesund und die Vorstandsmitglieder Silke Treusch, David Hunziker, Valentin Roniger und Max Chopard wurden einstimmig bestätigt.Braucht es ein zweites Tiefenlager?
Im zweiten Versammlungsteil stiegen Matthias Braun (NAGRA) und Max Chopard (KAIB) mit einem kurzen Rückblick zum Standortentscheid in den Dialog über sicherheitsrelevante Fragen zum geplanten Atommülltiefenlager in «Nördlich Lägern» in Stadel und die vorgelagerte neue atomare Verpackungsanlage in Würenlingen ein. Auch die Nagra beurteilte die Situation betreffend Wasser, Störungszonen und Erosion am Bözberg als ungünstiger.
In der weiteren Diskussionsrunde ging es um Themen wie die Materialbeschaffenheit der Atommüllbehälter, die Markierung des Tiefenlagers über Jahrtausende oder die Frage der Abbruchkriterien beim Bau des Atommülllagers. Dabei wurde klar, dass es noch nicht auf alle Fragen eine schlüssige Antwort gibt. Ein Versammlungsteilnehmer wollte wissen, was nach dem Verschluss des Tiefenlagers passiere, wenn weitere atomare Abfälle anfielen. Matthias Braun antwortete, er gehe davon aus, dass es sich bis dann nur noch um schwachradioaktive Abfälle, wie aus dem medizinischen Bereich, handeln werde. Diese benötigten voraussichtlich nicht mehr zwingend ein Tiefenlager wie die aktuellen Abfälle aus den Atomkraftwerken. Ferner war zu erfahren, dass nach der Realisierung des künftigen Atommülllagers «Nördlich Lägern» und der dazugehörigen neuen atomaren Verpackungsanlage in Würenlingen wöchentlich mit zwei Atommülltransporten auf den Strassen zwischen den beiden Standorten zu rechnen sei.
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