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Zum Flüchtlingstag wurde im Fricktal ein abwechslungsreiches Kulturprogramm mit dem Namen «Läbe i de Schwyz» angeboten. Foto: zVg
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«Läbe i de Schwyz» – Flüchtlingstage 2025 im Fricktal

(pd) Viel Information, ambitionierte Geflüchtete, grosszügige Schweizer Gastgeber, Musikvirtuosen und Filmvorführung machten das Programm der Flüchtlingstage 2025 im Fricktal aus. Organisiert wurde die Reihenveranstaltung von der Integrationsfachstelle «mit.dabei-Fricktal», dem Kirchlich Regionalen Sozialdienst in Frick und Beat Näf, Geschichtsprofessor der Universität Zürich.

Die Integrationsfachstelle «mit.dabei-Fricktal» würdigte im Juni die Flüchtlingstage 2025 im Fricktal. Am Weltflüchtlingstag wurde in Frick ein Austausch mit Freiwilligen und Geflüchteten durchgeführt. Zusammen mit Beat Näf, der sich freiwillig für die Integration von Migrantinnen und Migranten in der Schweiz engagiert, sowie Steffi Kuhn vom KRSD Oberes Fricktal, wurde den Teilnehmenden ein abwechslungsreiches Kulturprogramm mit dem Namen «Läbe i de Schwyz» angeboten.
Nach einigen Anekdoten zur Migrationsgeschichte im Fricktal begrüsste Beat Näf Olena Sviridova, eine Elektroingenieurin, die aus Donezk im ostukrainischen Donbass kommt. Sviridova lebt inzwischen als alleinerziehende Mutter mit ihren drei Kindern in Bözen und arbeitet im Gastgewerbe in Zeihen.
Auch für musikalischen Hochgenuss war gesorgt: Lyubov Holovata, eine Cellistin aus Lemberg, begeisterte das Publikum. Sie lebt heute mit drei Kindern, ihrer Nichte und weiteren Geflüchteten in Bözen. Ihre musikalische Laufbahn führte sie unter anderem auf Kreuzfahrtschiffe. Lyubov Holovata spielt in renommierten Orchestern in Lemberg und Kiew. In der Schweiz ist sie mit dem Streichquartett «Lviv Virtuosos» sowie dem Da Vinci-Orchester Basel aktiv. Beat Näf betonte in seiner Vorstellung nicht nur ihr musikalisches Können, sondern auch ihre herzliche Persönlichkeit. Sie sei eine leidenschaftliche Köchin und halte mit Leichtigkeit eine Hühnerschar. Ihr Mann, ebenfalls Musiker, lebt in der Ukraine und tritt gelegentlich in der Schweiz auf.
Vor der Filmvorführung durften sich die Gäste über einen köstlichen Apéro freuen – ein geselliges Beisammensein, das Gelegenheit zum Austausch und zur Vertiefung der Eindrücke aus dem Programm bot. Parallel zum Apéro wurden einige Bilder von Malay Häuselmann aus Myanmar und Reza Hazare aus Afghanistan ausgestellt, der nicht persönlich dabei sein konnte. Die Künstlerin aus Myanmar konnte auch direkt einige Fragen zu ihren Bildern beantworten.
Den Abschluss des Abends bildete der britische Film «The Old Oak», der eindrücklich die Herausforderungen und Chancen des Zusammenlebens zwischen Geflüchteten und Einheimischen thematisiert. In einem ehemaligen Bergarbeiterdorf im Nordosten Englands treffen die letzten verbliebenen Bewohner auf neu angekommene syrische Familien. Der Pub «The Old Oak» wird dabei zum symbolischen Ort des Aufeinandertreffens. Trotz anfänglicher Spannungen entwickelt sich durch eine gemeinsame Kochinitiative ein neues Miteinander. Professor Näf hob die emotionale Tiefe des Films hervor und meinte: «Ein Film, den man mehrmals sehen sollte.»

Bild: Zum Flüchtlingstag wurde im Fricktal ein abwechslungsreiches Kulturprogramm mit dem Namen «Läbe i de Schwyz» angeboten.
Foto: zVg