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So sieht die Heisswasserzentrale von innen aus. Foto: © KVA Buchs
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KVA Buchs lieferte letztes Jahr 30 % mehr Fernwärme – AV des GEKAL

(pd) 2022 war das erste volle Betriebsjahr der Dampfleitung zur Mittelland Molkerei in Suhr und der Heizzentrale zur Speisung von Warmwasserleitungen. Damit auch die Stromproduktion langfristig gewährleistet bleibt, bewilligten die Abgeordneten des Gemeindeverbands GEKAL die Projektierung einer neuen Turbine.

Der Gemeindeverband für Kehrichtbeseitigung Region Aarau-Lenzburg (GEKAL) hat anlässlich seiner Abgeordnetenversammlung vom Mittwochabend seinen Geschäftsbericht 2022 publiziert. Seit Jahren sinkt die Menge Hauskehricht pro Einwohner/-in, und der Marktkehricht aus Industrie und Gewerbe ist bei den Kehrichtverwertungsanlagen (KVA) als Energielieferant heiss begehrt: Diese Entwicklung widerspiegelt sich in den Anlieferzahlen 2022 der KVA Buchs.
Trotzdem ist die KVA Buchs voll ausgelastet und auch punkto Energieproduktion weiter auf Erfolgskurs. An Fernwärme konnten satte 30 Prozent mehr an das Tochterunternehmen FEWAG (Fernwärme Wynenfeld AG) verkauft werden als im
Vorjahr. 2022 war das erste volle Betriebsjahr von zwei neuen, grossen Anlagen: der Dampfleitung zur Mittelland Molkerei in Suhr und der Heizzentrale zur Speisung von Warmwasserleitungen. Die Stromproduktion ging folgerichtig etwas zurück, wobei der Verkaufserfolg angesichts der stark gestiegenen Preise doch durchschlagend war.
Die wichtigsten Zahlen aus dem Geschäftsbericht 2022 (in Klammern der Vergleich mit 2021): • Kehricht-Anliefermenge: 134’539 Tonnen (-0,6%) • davon Hauskehricht: 36% • Hauskehricht pro Einwohner/-in: 147 kg (2021: 152 kg, 2020: 153 kg) • Fernwärmeproduktion: 101,2 Gigawattstunden (+30.3%) • Stromproduktion: 91,3 GWh (-11,3%) • Erlös aus Stromverkauf: 14,7 Mio. Fr. (+82,9%) • Erfolgsrechnung: Umsatz 33.8 Mio. Franken, Gewinn 4,9 Mio. Franken.

Heizzentrale günstiger als angenommen
Weiter erfreulich: Der Bau der Heisswasserzentrale kostete statt 9,6 nur 7,3 Mio. Franken; die Planungskosten waren tiefer als veranschlagt, und die budgetierte Reserve musste nicht ausgeschöpft werden. Die Abgeordneten – von den 82 Verbandsgemeinden waren 31 an der Versammlung in Aarau-Rohr vertreten – genehmigten die Kreditabrechnung einstimmig.

Neues Gebäude für Turbine
Eine Investition steht auch beim Strom an: Die 30 Jahre alte Dampfturbine soll ersetzt werden. «Da ein Ersatz am gleichen Standort technisch schwierig und mit einem grösseren Betriebsunterbruch verbunden wäre, braucht es ein neues Gebäude», erklärte Betriebsleiter Rolf Schumacher den Projektierungskredit von 410 000 Franken. Auch diesem Antrag stimmten die Abgeordneten zu. Die neue Turbine dient nicht nur der Stromproduktion, sondern auch zur Optimierung der Dampfentnahme für die Fernwärme.

2023 steigende Kehrichtmengen
Geschäftsleiter Harald Wanger berichtete über das bisherige Betriebsjahr 2023. Bei der Kehricht-Anliefermenge in den ersten fünf Monaten hat sich der Trend mit einem Plus von 3,5 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode umgekehrt. Bei der Fernwärmeproduk­tion zeigt die Entwicklung mit plus 17,8 Prozent weiter klar nach oben. Dabei konnte sogar die Stromproduktion um 2,8 Prozent zulegen; der
Strompreis ist in der Zwischenzeit allerdings wieder stark gefallen.

Die Fundamente für die Wasserstoffproduktionsanlage sind erstellt. Foto: © KVA BuchsH2-Produktion ab Oktober
Auf Kurs ist die geplante Wasserstoffproduktionsanlage, für deren Infrastruktur die Verbandsabgeordneten im November 2022 eine knappe Million Franken bewilligten. Die Fundamente sind erstellt. Bald wird die eigentliche H2-Anlage geliefert, die Strom in Gas umwandelt und die Energie dadurch speicherbar macht. Betrieben wird sie während einer dreijährigen Testphase vom schweizerisch-japanischen Anlagenbauer Hitachi Zosen Inova. Im Oktober soll es so weit sein.

Bilder
Erstes Bild: So sieht die Heisswasserzentrale von innen aus. Foto: © KVA Buchs
Zweites Bild: Die Fundamente für die Wasserstoffproduktionsanlage sind erstellt. Foto: © KVA Buchs