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KAIB-Versammlung am 4. November in Brugg. Foto: zVg
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KAIB bleibt wachsam – Versammlung des Vereins «Kein Atommüll im Bözberg»

(mch) Der Verein KAIB «Kein Atommüll im Bözberg» bleibt bis auf Weiteres bestehen. Dies beschloss die Mitgliederversammlung.

Zu Beginn der Mitgliederversammlung erläuterte KAIB-Präsident Max Chopard die aktuelle Situation: «Heute argumentiert die Nagra betreffend Geologie und Wassersituation am Bözberg ähnlich, wie KAIB schon seit Jahren.» Ferner zeigte er die weiteren Verfahrensschritte auf, nachdem die Nagra den Standortvorschlag für ein Atommülltiefenlager in der Region nördlich Lägern unterbreitet hat. Nach der Überprüfung des Vorschlags durch verschiedene Instanzen folgt ein Rahmenbewilligungsgesuch und eine Vernehmlassung. Bis alles definitiv ist, gelten gemäss Sachplanverfahren die Regionen Bözberg (Jura Ost) und das Zürcher Weinland (Zürich Nordost) als zurückgestellt, sie bleiben also als Standorte vorerst eine Reserveoption. «Es ist daher wichtig, dass wir wachsam bleiben», betonte Chopard. Nach einer angeregten Diskussion beschloss die Mitgliederversammlung auf Antrag des KAIB-Vorstandes, dass der Verein auf «Standby-Funktion» weitergeführt werden soll. «Es ist einfacher, die Strukturen aufrecht zu erhalten, als im Bedarfsfall wieder neue Strukturen aufzubauen», brachte ein Votant die Stimmung im Saal auf den Punkt. Der Entscheid, den Verein bei reduzierten Aktivitäten bis auf Weiteres zu erhalten, fiel einstimmig.

Solidarität mit nördlich Lägern
Von der nun direktbetroffenen Region nördlich Lägern wurde eine Zweierdelegation der lokalen Widerstandsgruppe «Lägern ohne Tiefenlager» LoTi eingeladen. Die Standortregion nördlich Lägern schied vor sieben Jahren auf Vorschlag der Nagra zuerst aus, bevor man dann doch wieder auf den Entscheid zurückkam. «Heute führt die Nagra Argumente, die sie vor sieben Jahren gegen den Standort nördlich Lägern aufführte, plötzlich als Argumente für den Standort nNördlich Lägern auf. Das ist für uns nicht nachvollziehbar», führte Rosi Drayer, Co-Präsidentin von LoTi, aus. In der anschliessenden Diskussion war man sich einig, dass es unabhängig vom gewählten Standort wichtig ist, weiterhin genau hinzuschauen und mit den Direktbetroffenen der Region nördlich Lägern solidarisch zu sein. Die KAIB-Versammlung beschloss, dem Verein LoTi zur Stärkung der kritisch hinterfragenden Stimme am Standort nördlich Lägern 4000 Franken zu überweisen.

Bild: KAIB-Versammlung am 4. November in Brugg. Foto: zVg