(ebs) «Im Schlaf das Leben meistern», so lautete das Thema des Abends, zu dem die ökumenische Frauengruppe Wegenstettertal mit ihrer Referentin Irmgard Schaffenberger, Krankenschwester und Theologin, ins reformierte Kirchgemeindezentrum in Zuzgen eingeladen hatte.
Einen Drittel unserer Zeit verbringen wir in einem wohligen Zustand des Bewusstseins, während wir schlafen. Wichtig sei, sich in Ruhe vom Tag zu verabschieden, nachzuspüren, was war, loszulassen, so die Referentin. Ein Abendgebet könne bei der Entspannung ebenso hilfreich sein wie Atemübungen.
Wenn Menschen schlafen, öffnen sich die Archive ihrer Seele, und durch Träume kann die Aufräumarbeit geschehen. Wenn wir morgens noch Kenntnis von unseren Träumen haben, so sollten wir uns diese näher anschauen. Was wollen sie mir sagen? Welche Aufgabe geben sie mir?
Die Referentin erzählte anhand eines Beispiels von Björn Borg, dem schwedischen Tennisspieler. Er wollte mit dem Tennisspielen aufhören, war aber noch unsicher. In einem Traum sah er einen Tennisplatz auf einem Friedhof und einen Grabstein, auf dem stand: «Hier ruht in Frieden …». Er verstand, dass er den Inhalt seines bisherigen Lebens zu Grabe tragen musste. So konnte er Abschied nehmen von seiner Tenniskarriere.
Träume haben immer mit unserer Biographie zu tun, wenn sie zuerst auch wirr erscheinen mögen. Sie können Konflikte verarbeiten, das innere Gleichgewicht herstellen. Durch Assoziationen und Verknüpfungen können wir uns unseren Träumen nähern.
Irmgard Schaffenberger ermunterte die Anwesenden zu Assoziationen bei Flugträumen oder Fallträumen, um nur zwei zu nennen. Ein Traumtagebuch könne helfen, sich zu erinnern.
Vergessen wir nicht: Auch die Bibel ist voller Träume und Visionen, durch die Gott zu uns spricht. Erwähnt wurden Josef im Alten und Josef im Neuen Testament. Dabei geht es in der Bibel um die Botschaft von Heilung an Leib, Seele und Geist.
Es war ein gelungener Abend, der viel zu kurz war, gefüllt mit gelebten Erfahrungen aus der Praxis der Referentin. Bei salzigem und süssem Gebäck wurde danach rege diskutiert und ausgetauscht.