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ammler Marc von Arx (4. v. links) und die Kulturkommissionsmitglieder (von links): Sonja Fasler, Beatrice Eycan, Ruedi Birri, Urs Bürgi, Elisabeth Glaser und Gemeinderat Marco Bürgi. Foto: Nicole Hübner
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Kulturkommission Zeihen lud zum Museumstag: 1933 bis 1945 – Spuren einer bewegten Zeit:

Am 2. September jährte sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Die Kulturkommission Zeihen nahm dies am traditionellen Museumstag vom vergangenen Sonntag zum Anlass, auf die Zeit vor und während der Kriegsjahre zurückzublicken.

SONJA FASLER

Die Ausstellungsstücke stiessen auf grosses Interesse. Unter anderem war ein Hut von General Guisan zu sehen. Foto: Sonja FaslerObwohl die Schweiz nicht direkt vom Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 und dem Zweiten Weltkrieg betroffen war, prägten – insbesondere in den grenznahen Gebieten – ideologische Bedrohung, Aktivdienst, Verdunkelung oder Rationierung der Lebensmittel das Leben der Menschen. Jahrzehntelang schienen Kriegsszenarien weit weg – das hat sich in den vergangenen Jahren geändert.
Dass im Zeiher Dorfmuseum einige besondere Trouvaillen aus den Kriegsjahren zu sehen waren, war dem Fundus von Marc von Arx aus Villnachern zu verdanken. Er ist ein Bekannter von Marco Bürgi, Gemeinderat und Ressortchef Kultur im Gemeinderat Zeihen, und stellte deshalb einen Teil seiner Schätze zur Verfügung, darunter Uniformen, Hüte, Laternen, Aufbewahrungskisten, Waffen, Plakate, Landkarten und insbesondere Übermittlungsgeräte.

Übermittlungstechnik zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs. Foto: Sonja Fasler Letztere sind das «Kerngeschäft» des Elektrikers, der in der Schweizer Armee als Lichtstrahlpionier eingeteilt war und sechs Jahre als Hauptmann diente. Inzwischen ist er wieder Zivilist, doch die Faszination für Übermittlungstechniken während des Zweiten Weltkriegs ist geblieben. Würde er sich nicht vor allem auf diesen Teil beschränken, würde sein Haus wohl aus allen Nähten platzen, meinte er schmunzelnd. Der Sammler, der Mitglied im Festungsverein Full-Reuental ist, zeigte die rund 40 Exponate aus seiner Privatsammlung zum ersten Mal in einer Ausstellung. Angereist aus Villnachern war er standesgemäss in einem alten Armee-Jeep, Jahrgang 1954, den er von Grund auf selbst restauriert hat. Den Zweiten Weltkrieg halte er für ein Stück Geschichte, das nicht in Vergessenheit geraten dürfe, betonte er.

Lebensmittelmarken und alte Postkarten
Die weiteren Ausstellungsobjekte wie Lebensmittelmarken, alte Reichsmark, Fotografien oder Postkarten stammten aus den Sammlungen von Kulturkommissionsmitglied Elisabeth Glaser und dem ehemaligen Mitglied Marc Deiss sowie aus dem Archiv des Dorfmuseums. Interessierte konnten sich auch einen Film aus dem Bundearchiv über den Grenzübertritt französischer und polnischer Truppen bei Saignelégier im Jura in Juni 1940 ansehen. Von 1940 bis 1946 gab es in der Schweiz rund 100 000 Militärinternierte aus über 30 Ländern.

Die Ausstellung lockte trotz des schönen Herbstwetters einige Besucher ins Museum. Die Exponate stiessen auf grosses Interesse und es wurde eifrig diskutiert und gefachsimpelt – auch nach dem Museumsrundgang bei Getränken und Snacks im kleinen Museums-Beizli.

Erstes Bild: Sammler Marc von Arx (4. v. links) und die Kulturkommissionsmitglieder (von links): Sonja Fasler, Beatrice Eycan, Ruedi Birri, Urs Bürgi, Elisabeth Glaser und Gemeinderat Marco Bürgi. Foto: Nicole Hübner
Zweites Bild: Die Ausstellungsstücke stiessen auf grosses Interesse. Unter anderem war ein Hut von General Guisan zu sehen. Foto: Sonja Fasler
Drittes Bild: Übermittlungstechnik zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs. Foto: Sonja Fasler