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Die vier Goldmedaillen-Gewinner (von links): Nathan Böhler, Anthony Gillioz, Kilian Sintic und Davide Petraglio. Foto: Till Epprecht, Biologie-Olympiade
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Mit dem Sezierbesteck aufs Siegerpodest – Wittnauer holt Gold an Schweizer Biologie-Olympiade

(pd) Vom 11. bis 16. April fand an der Universität Bern das Finale der Schweizer Biologie-Olympiade statt. 18 Jugendliche stellten ihr Wissen über die belebte Natur unter Beweis. Sie sequenzierten das Mikrobiom von Primeln, erforschten die Krankheiten der Tessiner Weinreben und sezierten sogar einen Hai. Auf die vier Gewinner wartet nun ein Abenteuer in den Arabischen Emiraten.

Die vier Gold-Gewinner reisen im Juli für die Internationale Biologie-Olympiade in die Arabischen Emirate. Darunter sind auch die zwei Aargauer Kilian Sintic, Kantonsschule Wettingen, wohnhaft in Bergdietikon, sowie Nathan Böhler, Alte Kantonsschule Aarau, wohnhaft in Wittnau. Die beiden anderen Gold-Gewinner sind Davide Petraglio, Liceo cantonale di Locarno (TI) und Anthony Gillioz, Kollegium Spiritus Sanctus Brig (VS). Ausserdem wurden je vier Silber- und Bronzemedaillen verliehen. Bronzemedaillen gingen unter anderem an: Kilian Belohlavek, Kantonsschule Wettingen, wohnhaft in Wettingen; Janna Brodbin, Alte Kantonsschule Aarau, wohnhaft in Aarau; Leo Kilchenmann, Neue Kantonsschule Aarau, wohnhaft in Lenzburg.

Vielfältige Herausforderungen
Die Prüfungstage stellten die Finalist*innen vor vielfältige Herausforderungen. Sie mussten Pflanzenstängel mikroskopieren, Hufeisenkrebse bestimmen und mit modernen Sequenzierungstechnologien Gen-Bibliotheken aus eigens extrahierter DNA erstellen. Im Labor pipettierten sich die jungen Talente durch Praktika über Weizenproteine und sezierten Schweinenieren und kleine Katzenhaie. Auch mit Informatik kennt sich der Biologie-Nachwuchs von heute aus: Die Teilnehmenden arbeiteten am Computer mit ökologischen Daten zu einer Weinrebenkrankheit aus dem Tessin. «Es war sehr lustig, aber auch stressig, da die Praktika dicht gestaffelt waren und ich erst wenig Laborerfahrung habe», meint Silber-Gewinner Silvan Zumbrunn. Während der Vorbereitungswoche habe er aber vieles gelernt, das er am Finale anwenden konnte. Auf die Biologie-Olympiade kam der vielseitig interessierte Adelbodner über seine Teilnahme an der Physik-Olympiade.

Erst Stress, dann Flow
«Am Anfang dachte ich: Oh Gott, ich habe keine Ahnung, was ich hier mache! Aber dann bin ich in den Flow gekommen und es hat wirklich Spass gemacht», erzählt Anthony Gillioz. Er wurde von seinen Lehrpersonen auf den Wettbewerb aufmerksam gemacht, der es ihm ermöglicht, über den normalen Schulstoff hinauszugehen. Bei der Biologie-Olympiade sei auch die laufende Forschung Thema, die noch nicht im schulischen Klassenzimmer angekommen ist. Auch Kilian Sintic motiviert die Neugier: «Ich bin mit dem Gedanken hierhergekommen, dass ich etwas lernen will. Ich habe es gar nicht so sehr als Prüfungssituation wahrgenommen.» Aufs Herbstsemester hat sich Kilian schon für ein Biologiestudium eingeschrieben. Zuerst steht ihm aber eine Reise bevor: Die vier Gewinner haben sich mit ihren Goldmedaillen für die Internationale Biologie-Olympiade qualifiziert, die dieses Jahr vom 3. bis 11. Juli in den Vereinigten Arabischen Emiraten stattfindet.

Bild: Die vier Goldmedaillen-Gewinner (von links): Nathan Böhler, Anthony Gillioz, Kilian Sintic und Davide Petraglio. Foto: Till Epprecht, Biologie-Olympiade

Info
Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Zehn Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 6000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.