Marie Affentranger hat zwei Drittel ihres Lebens den Gemeinden Wegenstetten und Hellikon treuen, diskreten Dienst erwiesen, wofür ihr Dank gebührt.
Für meine Familie war sie eine hilfsbereite Frau, Mutter, Schwiegermutter, den vier Kindern ein liebes Gotti und «Grosi». Sie hatte stets ein offenes Ohr.
1959 kam Marie mit Pfarrer Josef Amrein und der gebrechlichen Altköchin nach Wegenstetten, um das Amt der Pfarrköchin zu übernehmen. Pflichtbewusst und gerne versorgte sie nicht nur die Pfarrherren, sondern übernahm auch viele Arbeiten in der Kirche. Nach dem tragischen Tod von Pfarrer Amrein wollte sie das Dorf verlassen, doch es kam ein neuer Pfarrer, welcher nur kurz blieb. Nach dessen Weggang zog sie zurück in ihre Heimatgemeinde Grossdietwil, wo sie nicht lange blieb. Da der angeschlagene Pfarrer Schaller Unterstützung benötigte, kehrte sie zurück. Über 20 Jahre lang wirkte sie treu und vielseitig: als Köchin, Administratorin und Sakristanin. Als Pfarrer Schaller aus gesundheitlichen Gründen ging, kam Pfarrer Pasalidi nach, auch ihm stand Marie zur Seite. Mit den Jahren wurden die Arbeiten beschwerlich, doch bis ins hohe Alter verrichtete sie noch Dienste. Schliesslich zog sie ins Altersheim Möhlin, wo sie nach schwerem Leiden am 1. Juli friedlich einschlief. Am 5. Juli durfte in ihrer Heimatgemeinde Grossdietwil ein wunderschöner, eineinhalbstündiger Abdankungsgottesdienst gefeiert werden. In Wegenstetten jedoch, wo sie jahrzehntelang so herzlich diente, wurden nur wenige Worte verlesen. Dieser Nachruf gilt mit grossem Dank all dem Tun und Sein von Marie Affentranger.
Esther Lüdin, Zeiningen