(dr) Nach zweijähriger Pause fand wieder das beliebte Sommerfest der reformierten Kirche Mittleres Fricktal statt. Zum Thema «Träume» ging es teils fröhlich, teils besinnlich zu und her. Zahlreiche Freiwillige verhalfen der Festgesellschaft zu einem schönen Sonntag.
Pfarrerin Beate Jaeschke begann den Gottesdienst mit der Einladung zu himmlischen Träumen. Sie forderte die Gemeinde auf, sich zu entspannen. Von einer Himmelsliege aus machte sie es gleich selber vor, mit der Empfehlung, nicht nur den Sternenhimmel anzuschauen. Ein Seitwärts-Blick auf Blumen, Bäume und Natur lohne sich ebenfalls, und beim Aufstehen spüre man Erde und Kraft, die nötig seien, um weiterzugehen. Darauf stimmte sie auf Bibelworte aus dem Römerbrief ein. Gepriesen werden darin die wunderbaren Wege Gottes, die jedoch mittels menschlichen Denkens unerforschlich sind. In der Bibel, so Jaeschke, werde oft geträumt. Als Beispiel nahm sie Jakob, der in seinem Traum eine Himmelsleiter sieht – und auch den Herrn, der ihm verspricht, ihn nicht im Stich zu lassen.
«Träume haben Flügel» und «Lied der Träume», so lauteten die Titel der Lieder, die Kathrin Thommen im Laufe des Gottesdienstes mit viel Leidenschaft vortrug. Umrahmt haben den Anlass auch die Funshine Singers, die unter der Leitung und nach Choreografie von Andrea Gross stimmige Melodien zu Gehör brachten.
Das Wetter war wie schon oft an Sommerfesten – traumhaft. Man lobte die Birke im Garten bei der Kirche, die beim gemeinsamen Mittagessen Schatten spendete, die grossen Kühlschränke samt ihren frischen Getränken, Glacé enthaltende Gefriertruhen, die kalten Beilagen zum Grillgut und die Sonnenschirme. Ein Lob verdient haben jedoch ausdrücklich die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer, die vor, während und nach dem Fest unzählige Handgriffe tätigten, ohne die ein Anlass von dieser Dimension nicht möglich wäre.
Nach dem Kinderprogramm, bei dem bunte Traumfänger gebastelt wurden, fand der nachmittägliche Höhepunkt wieder im Kirchenraum statt. Es war die Darbietung der Jugendgruppe zum Thema «I hane Traum». Moderiert wurde die Inszenierung von zwei charmanten Moderatorinnen aus den eigenen Reihen. Zunächst wurden die Zuschauer Zeugen davon, wie schwierig die Vorbereitungen waren. Man sah die neun jungen Frauen auf einem Grossbild, wie sie einst unter Corona-Bedingungen ein Zoom-meeting abhielten. Diese Besprechung unter erschwerten Umständen löste viel Heiterkeit aus und zeigte die Grenzen von Computer-Sitzungen auf. Das Resultat dieser Planung liess sich aber trotz allem sehen. Zwei junge Frauen aus der Ukraine gehörten zur Gruppe. Sie erzählten von ihren Gedanken und Wünschen, und schon war man wieder beim Träumen, beim Träumen von einer friedlichen Welt, die wir uns alle wünschen. Die Botschaft der aufgestellten jungen Menschen war: Wenn viele Leute gemeinsam einen Traum haben, kann daraus Wirklichkeit werden, kann etwas Neues beginnen. Unter der Leitung von Andrea Gross und Pfarrer Peter Senn zeigte sich die Jugendgruppe mit ihren vielen Gesangs-Solistinnen stark von ihrer musikalischen Seite.
Zum Schluss blieb noch die Frage: Was tun mit den vielen Wünschen, die von den Zuschauern auf je ein kleines Stück Papier geschrieben und hernach eingesammelt wurden? Die Antwort: Sie zerknüllen, in eine Feuerschale legen, anzünden und in einem Feuerball himmelwärts sausen lassen. Bestimmt stand auf vielen dieser Zettel das Wort «Frieden». Mögen all die Wünsche ankommen und Wirklichkeit werden.