(dr) In Stein wählten die Mitglieder der Reformierten Kirche Mittleres Fricktal an der Kirchgemeindeversammlung vom vergangenen Mittwoch ihren neuen Pfarrer Mike Koch. Mit einem grossen Applaus zeigten die Anwesenden ihre Freude über die Wahl.
Die zahlreich Versammelten wurden von Marcel Hauser, Kurator, begrüsst. Als Verantwortlicher für die Kirchgemeinde, die zurzeit ohne Kirchenpflege ist, führte er zügig durch den Abend. Pfarrer Peter Senn sprach in seiner besinnlichen Einleitung von zeitweiligen Nöten, denen getrost begegnen könne, wer sich Gottes Gegenwart bewusst sei. Keine grossen Diskussionen löste das Traktandum «Kreditabrechnung Sanierung Pfarrhaus-Keller» aus. Auch die Jahresrechnung ging glatt durch. Letztere schloss positiver ab als erwartet, aber doch mit einem Ausgabenüberschuss.
Wahl von Vikar Mike Koch als Pfarrer (100%) für den Rest der Amtsperiode 2023-2026
Der Kurator erklärte die Reihenfolge bei der Suche nach Pfarrer und Kirchenpflege. Zuerst komme der Pfarrer, dann die Kirchenpflege, die auf diese Weise dereinst von der Pfarrersuche entlastet sein wird. Für potenzielle Kirchenpflege-Mitglieder sei es eine Entscheidungshilfe, wenn der Pfarrer bekannt ist. Jris Reiffer Pümpin, Präsidentin der siebenköpfigen Pfarrwahlkommission, sprach über das eingehende Auswahlverfahren. Kommission und Kurator schlugen den Kandidaten einstimmig zur Wahl vor. Weil Mike Koch in Basel wohnen bleibt, so der Kurator, sei es wichtig, dass ihm nur die Stimme gebe, wer später der Aufhebung seiner Wohnsitzpflicht zustimmen kann. Nach dem Wahlprozedere bedankte sich der einstimmig gewählte Mike Koch bei der Gemeinde. Er freue sich auf den 21. August 2023, wenn seine Tätigkeit in der Kirchgemeinde beginnen wird.
Neuer Name
Als weiteres Traktandum folgte die Namensänderung der Kirchgemeinde. Während das Logo «Reformierte Kirche Mittleres Fricktal» unverändert bleiben wird, ging es darum, die bisher für juristische Belange gültige Bezeichnung «Evangelisch-Reformierte Kirchgemeinde Stein» durch «Evangelisch-Reformierte Kirchgemeinde Mittleres Fricktal» zu ersetzen.
Zum Traktandum «Informationen» orientierte Hauser über Entwicklungen und Entscheide während des Kuratoriums. Nachfolgend die Aufzählung wichtiger Punkte: Pfarrer Peter Senns Anstellung wird bis Ende August beibehalten, worauf er in einem 30%-Pensum bis Ende März 2024 Mike Koch unterstützen wird.
Markus Dutly ist bereit, die Liegenschaften der Kirchgemeinde weiterhin zu betreuen.
Eine Umfrage in der Kirchgemeinde (SWOT-Analyse) bei 15 Personen hat ergeben, dass Veränderungen, auch bei Gottesdiensten, anstehen, dass jüngere Menschen einzubeziehen, ältere Mitglieder zu berücksichtigen seien, und dass regional gedacht werden müsse.
Arbeitsgruppe gegründet
Eine 16-köpfige «Arbeitsgruppe Zukunft Kirche Mittleres Fricktal» wurde ins Leben gerufen. Sie wird über Dinge wie die Stellenplanung oder die Verwendung des leerstehenden Pfarrhauses beraten. In der Gruppe seien immer noch Plätze frei…
Bei der mittelfristigen Finanzplanung geht es um die Frage, ob sich die Gemeinde weiterhin 160 Pfarrstellen-Prozente leisten kann. Nachgedacht wird über eine Lösung, bei der dem Pfarrer eine Sozialdiakonin oder einen Sozialdiakon zur Seite stünde.
Dialoge mit den Nachbargemeinden über eine Zusammenarbeit sind aufgegleist.
Das fehlende zweite Synode-Mitglied soll aus der Kirchenpflege gewonnen werden.
Nach diesen aufschlussreichen Ausführungen schloss der Kurator die Versammlung und dankte all den vielen Menschen, die sich in die Kirchgemeinde einbringen. Beim gemeinsamen Apéro war zu spüren, dass die Gemeinde lebt, dass Veränderungen im Gange sind, dass Dinge neu überlegt werden - und dass viele Ursachen da sind für einen zuversichtlichen Blick in die Zukunft.