(bw) «Faltenfrei bis 103 strebe ich nicht an. Ich bin 51 und habe reichlich Mut und Lust zu leben! Machen Sie mit? Ich suche Anhängerinnen.» Irmgard Schaffenberger referierte am ökumenischen Frauenmorgen in Stein und Anhängerinnen fanden sich einige ein.
«Das Leben ist wie Fussball – die zweite Hälfte entscheidet». Und diese zweite Hälfte bringt viele Vorteile mit sich: Man erlangt Reife und Erfahrung, hat diverse Krisen bewältigt und Widerstandskraft entwickelt und sich zu oft blamiert, um Angst vor Fettnäpfchen zu haben. «Wir kennen unsere Grenzen, wir überschreiten sie ja oft genug!»
Lebenstipps mit Humor
Mit viel Humor ermutigte die Referentin die Anwesenden, sich auf ihre Lebenserfahrung zu stützen und zu sich zu stehen, auch wenn der «Marktwert» stetig sinkt: «Man darf mir mein Alter ansehen. So viele Falten lassen auf sehr viel Lebenserfahrung schliessen – und ich habe an jeder gearbeitet! Ich habe ein paar Pfunde zugelegt, aber Schönheit braucht Platz! Ich habe keine Macken, das sind special effects.»
Schaffenberger riet den Zuhörerinnen eine Zwischenbilanz zu wagen. Es sei wichtig, Dinge anzusprechen, auch wenn sie unangenehm seien. Wo will ich einmal wohnen, wo will ich alt werden? «Wagen Sie sich, Ihre eigene Trauerfeier vorzustellen! Drei Menschen halten eine Trauerrede und beschreiben Ihr Leben. Und dann fragen Sie sich: Was hätte ich gerne, was man über mich sagt und vor allem, wie arbeite ich daran?».
Mit einer Geschichte aus ihrem Freundeskreis ermunterte die Referentin zum Schluss, das Beste aus den bevorstehenden Jahren zu machen. Jede und jeder hat etwas zu geben. Talente verpflichten! Man muss sie erkennen und dann in Umlauf bringen, ganz unter dem Motto: «Da, wo ich bin, mit dem, was ich habe, tun, was ich kann.»
