(pd) Die Ankündigung von Novartis, 550 Stellen am Standort Stein abzubauen, löst beim Regierungsrat grosse Besorgnis aus. Der Regierungsrat setzt sich dafür ein, dass möglichst wenig Stellen abgebaut und sozialverträgliche Lösungen für die Betroffenen gefunden werden.
Der Regierungsrat bedauert ausserordentlich, dass Novartis einen Abbau von 550 Stellen bis Ende 2027 im Aargau plant. Die Produktion von Tabletten und Kapseln sowie die Verpackung steriler Arzneimittel in Stein soll gänzlich eingestellt werden. «Ein Stellenabbau in diesem Ausmass trifft den Kanton Aargau und das Fricktal als Standort für die Pharmaindustrie hart», sagt Landammann Dieter Egli, Vorsteher des Departements Volkswirtschaft und Inneres.
Regierungsrat fordert sozialverträgliche Lösungen
Im Hinblick auf das anstehende Konsultationsverfahren mit den Sozialpartnern und Novartis, sagt Egli weiter: «Wir erwarten von Novartis, dass alles dafür getan wird, um den Stellenabbau möglichst tief zu halten und für die Betroffenen sozialverträgliche Lösungen zu finden.» Das Konsultationsverfahren, das von Novartis gestartet wird, dauert voraussichtlich bis Mitte Februar 2026. Dann wird mehr Klarheit über die tatsächlich abzubauenden Stellen bestehen. Das Amt für Wirtschaft und Arbeit wird die im Kanton Aargau betroffenen stellensuchenden Arbeitnehmenden bei Bedarf mit den Beratungsleistungen der Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) unterstützen.
Das Departement Volkswirtschaft und Inneres ist mit den regionalen Verantwortlichen von Novartis in Kontakt und wurde vorgängig über den geplanten Stellenabbau informiert.
Standort Aargau weiterhin attraktiv halten
Die Nachricht über den Stellenabbau ist besonders besorgniserregend angesichts der aktuellen Situation im Weltmarkt, in der die Pharmaindustrie durch die Preisdiskussion unter Druck ist. Doch ein Lichtblick für den Aargau bleibt: Das Pharmaunternehmen hat angekündigt, weitere 26 Millionen US-Dollar in die Produktion steriler Darreichungsformen am Standort Stein zu tätigen. Dies zeigt dem Regierungsrat, dass das Unternehmen von den Qualitäten des Standorts Aargau überzeugt ist.
Trotzdem zeigt sich Landammann Dieter Egli besorgt: «Es wird für die Schweiz als Hochlohnland zunehmend schwieriger, Arbeitsplätze in der produzierenden Industrie zu halten. Deshalb braucht es – auch im Aargau – weitere Anstrengungen in der Standortförderung, um ein langfristiges, nachhaltiges Wachstum sicherzustellen und Arbeitsplätze zu erhalten.»