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Gute Teamarbeit: Sepp (rechts) und sein Bruder Bruno Beck ernteten gemeinsam die Kirschen von der nostalgischen Plattform aus. Foto: Manuel Geisser
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Kirschernte auf nostalgisch: Sepp Beck und sein skurriles Vehikel halfen, 40 Kirschbäume abzuernten

Bei dem Anblick fühlt man sich in alte Zeiten zurückversetzt: Sepp Beck aus Schupfart steht, mit einem Strohhut auf dem Kopf und einem Weidenkorb an der Hüfte, auf einer nostalgisch anmutenden Plattform inmitten von Kirschbäumen und pflückt die kleinen, roten, süssen Früchte. Fotografiert wurde er dabei von seinem Neffen Manuel Geisser. Fricktal.info hat er erzählt, wie er zu dem skurrilen Vehikel kam.

JÖRN KERCKHOFF

«Die Plattform hat mein Bekannter Werner Erni vor 20 oder noch mehr Jahren zusammengebaut, um damit seine Kirschbäume abzuernten. So eine Plattform ist viel sicherer als eine Leiter, weil sie stabil steht. Ausserdem muss man nicht ständig die Leiter hoch und wieder runter und man hat eine viel grössere Reichweite zum Pflücken der Kirschen», so Beck, der früher beim VMC Schupfart für den Aufbau der Infrastruktur des Schupfart-Festivals verantwortlich zeichnete. Dass die Konstruktion mit ihren riesigen eisernen Hinterrädern ein wenig aussieht, wie aus den Anfängen des vorigen Jahrhunderts, liege unter anderem daran, dass der Konstrukteur für den Bau Teile verwendet habe, die noch deutlich älter seien als die Plattform selbst. «Die Hinterräder zum Beispiel stammen von einem alten Heuwender», weiss Sepp Beck von Werner Erni.

Von Erni zu Beck
Und wie kam die Plattform nun von Werner Erni zu Sepp Beck? «Werner hat den Kirschanbau aufgegeben und brauchte daher auch die Plattform nicht mehr für die Ernte. Da hat er mich gefragt, ob ich Verwendung dafür hätte», erzählt Sepp Beck. Und weiter: «Mein Bruder Georg ist im vergangenen Jahr verstorben und nun mussten seine etwa 40 Kirschbäume abgeerntet werden. Für meine Schwägerin allein war das nicht zu schaffen. Da kam die Plattform grad gelegen. Mit zehn Leuten haben wir ihr bei der Kirschernte geholfen. Acht Tage haben wir etwa sechs Stunden pro Tag die Kirschen geerntet.» Zwischendurch hätten die Helfer unter den Kirschbäumen ausgiebig Mittagspause gemacht, um der grössten Hitze des Tages zu entgehen. So ein bisschen «savoir vivre» muss schon sein.

Gutes Kirschenjahr
«Es war ein wirklich gutes Jahr für Kirschen, viel besser als das vergangene», erzählt Sepp Beck. Auch deswegen sei die Plattform ein echter Glücksfall gewesen, denn es spare schon mächtig viel Zeit, wenn man nicht ständig eine Leiter rauf- und wieder runterklettern müsse. Von der Plattform aus erreiche man eben viel mehr Kirschen, bevor man sie dann verschieben müsse. Ausserdem hätten mehrere Pflücker gleichzeitig Platz auf der Konstruktion, die offensichtlich stabiler ist, als man auf den ersten Blick meinen möchte. Werner Erni wusste offenbar, wie er die Plattform konstruieren muss.

Besonderen Moment festgehalten
Wie viele Zentner Kirschen am Ende der Ernte zusammenkamen, wisse er nicht, aber es dürften schon einige gewesen sein, berichtet Sepp Beck. Zwischendurch griff Becks Neffe Manuel Geisser zur Kamera, um seinen Onkel auf der nostalgisch anmutenden Plattform zu fotografieren.

Bild: Gute Teamarbeit: Sepp (rechts) und sein Bruder Bruno Beck ernteten gemeinsam die Kirschen von der nostalgischen Plattform aus. Foto: Manuel Geisser