(bv) Als vor mehr als vierzig Jahren einige Frauen begannen, auf öffentlichen Plätzen unseres Landes Bananen zu einem fairen Preis zu verkaufen, um so auf den ungerechten und menschenverachtenden Bananenhandel der grossen, weltweit handelnden Früchtefirmen aufmerksam zu machen, ahnten sie kaum, welche Bewegung sie damit angestossen hatten. Jetzt war der faire Handel zum Thema geworden.
Anfangs zwar noch da und dort leicht belächelt und nur von einer schmalen Bevölkerungsschicht wahrgenommen, gilt heute der Begriff „Fair Trade“ als Markenlabel für gerechten und nachhaltigen Handel. Fair gehandelte Produkte, die ab 1977 noch von der Importgesellschaft OS3 und den Regionallagern der Vereine für eine Dritte Welt in den einzelnen „Drittwelt-Läden“ angeboten und verkauft wurde, haben inzwischen auch ins Sortiment der Grossverteiler Eingang gefunden. „claro fair trade“ in Orpund entstand 1997 durch die Umwandlung der Importgenossenschaft OS3 in eine Aktiengesellschaft. Diese importiert seit 1977 Spezialitäten aus dem Weltsüden und gewinnt jährlich neue Produzentengruppen in Entwicklungsländern und neue Kundinnen und Kunden in der Schweiz sowie im Ausland. Dabei werden in den über 100 claro-Läden hauptgewichtig Produkte angeboten, welche nach den Grundsätzen des Fairen Handels produziert, verpackt, transportiert und verkauft werden. Diese Hauptprinzipien des Fairen Handels sind:
•Zugang zum Weltmarkt für Kleinproduzenten
•Transparenz und Verantwortlichkeit gegenüber Produzentengruppen
•Förderung der eigenständigen Entwicklung von Produzentinnen und Produzenten
•Bezahlung eines fairen Preises und Vorfinanzierungen
•Schaffung gleichberechtigter Strukturen
•Verbesserung der Arbeitsbedingungen (Gesundheitsförderung, Verbot von Kinderarbeit usw.)
•Umweltverträgliche Produktion.
Zudem ist ein Grossteil des Sortiments biozertifiziert.
Die Produktepalette ist gross: Neben den eigentlichen und früher unter der Bezeichnung „Kolonialwaren“ angebotenen Erzeugnissen - Kaffee, Tee, Kakao, Zucker, Gewürze - finden sich in den claro-Läden auch Handwerksartikel, Schokolade und Spezialitäten aus den verschiedensten Regionen unserer Erde. Aber auch Produkte aus Randregionen Europas oder der Schweiz finden Platz auf den Regalen dieser Läden, mit dem Ziel, einheimische Produktion zu fördern und eine Abwanderung der Bevölkerung dank Schaffung von neuen Verdienstmöglichkeiten und von neuen Arbeitsplätzen aufzuhalten.
Auch der claro-Laden in der Geissgasse Rheinfelden bietet ein breites Sortiment an Lebensmitteln, Spezialitäten aus aller Welt, Handwerk, Schmuck und verschiedenen Haushaltartikeln. Der helle Laden lädt ein zum Stöbern. Es gibt Geschenkideen, welche nicht nur den Beschenkten Freude bereitet, sondern auch den Produzentinnnen und Produzenten Hoffnung und Einkommen garantiert, indem sich der Dritt-Weltverein mit seinem Angebot neben einer guten Qualität auch der Gerechtigkeit im Handel und der Solidarität in einer globalisierten Welt verpflichtet hat.
Und dies tut man in Rheinfelden schon seit vierzig Jahren. Nach etlichen Jahren in der Brodlaube ist der Laden vor 25 Jahren in die Geissgasse umgezogen. Und in diesem Vierteljahrhundert gab es einige Neuerungen. So ist der Laden moderner geworden. Das Ladensortiment hat sich nicht nur vergrössert, sondern es hat sich auch qualitativ den neuen Anforderungen gestellt. Der Dritt-Weltverein ist stolz darauf, über diese lange Zeit in einem gut funktionierenden Team, das sich ehrenamtlich mit Freude für den Betrieb des Ladens einsetzt, im Dienst des fairen Handels zu arbeiten und zu wirken. Man ist auch stolz, dass jedes Jahr mit einem namhaften Betrag der Verein „Solidarität Schweiz – Peru“, der das Werk von Frau Dr. h. c. Gertrud Bärtschj weiterführt, unterstützt werden kann.
Am Samstag, 18. Juni, feiert der claro-Laden sein 40-Jahr-Jubiläum. An diesem wird auf allen Einkäufen ein Rabatt von 10 % gewährt. Zudem erhalten die Kundinnen und Kunden eine kleine Überraschung – es het solang's het.
Bild: Der Claro-Laden in Rheinfelden. Foto: zVg
*