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Liliana Bäckert (rechts) mit der Samba-Band «Duetto». Foto: Kujtim Shabani
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«Musik bringt die Leute näher» – Brasilianischer Samba im Begegnungszentrum Drei Könige in Rheinfelden

(ks) Migrantinnen und Migranten sowie Einheimische trafen sich vergangene Woche in einem Samba-Workshop in Rheinfelden. Sie konnten den brasilianischen Samba hören, spielen und tanzen. Das Erlebnis organisierten die Integrationsfachstelle «mit.dabei-Fricktal» und das Begegnungszentrum Drei Könige in Rheinfelden.

Die Samba-Band «Duetto» mit den Musikern Allê Trajan und Carol Capable aus São Paulo war auf einer Tournée in Genf, Lausanne und Zürich. Nach den Zwischenhalten in der Schweiz werden sie nach Frankreich und Portugal ziehen. Liliana Bäckert, Fachperson Integration bei der Integrationsfachstelle «mit.dabei-Fricktal» (GSBR), hat von der Samba-Band gehört und konnte die Gruppe für einen Zwischenstopp im Fricktal gewinnen. «Musik bringt die Leute näher», ist sie sich sicher.
Markus Schröder von der Koordinationsstelle Freiwilligenarbeit und Schutzsuchende Stadt Rheinfelden, sagt nie nein, wenn es um die Migrantinnen und Migranten geht, die im Begegnungszentrum Drei Könige verkehren. Er ist ein echter Gastgeber! Der Samba-Workshop kam gerade recht. Ohnehin organisiert er mit einer kleinen Gruppe von Freiwilligen jeden Dienstag und Donnerstag Mittagessen für die Flüchtlingskinder aus den kantonalen Unterkünften von Laufenburg und Frick, die den Kindergarten bzw. den kantonalen Einschulungsvorbereitungskurs im Drei Könige besuchen.

Schlagzeuglehrer Lucas Eduardo zeigte den Einstig in den Samba-Rhythmus auf. Foto: Kujtim ShabaniUnmittelbar nach dem gemeinsamen Mittagessen ging es los. Instrumente wurden verteilt: Pandeiro, Surdo, Tamburin, Rasseln, Agogô, Repinique, Djembe. Der Schlagzeuglehrer Lucas Eduardo zeigte den Einstig in den Samba-Rhythmus auf, dann ein Hauptspiel, dann den in die Länge ziehenden Schluss. Es folgte ein kleines Stück, und daraufhin ein längeres Spiel… Bald hatten es die Teilnehmenden drauf. Eineinhalb Stunden vergnügten sie sich mit brasilianischem Samba. Im Drei Könige war es laut, bunt, duftig. Es machte richtig Spass! Wer kein Spielinstrument hatte, durfte nach dem Samba-Rhythmus klatschen und tanzen.
Die Teilnehmenden erlebten den brasilianischen Samba hautnah. Sie hörten ihn live und sie konnten ihn selbst spielen. Der Workshop versammelte ca. 30 Personen, Klein und Gross, Einheimische und Migranten, aus dem Westen und aus dem Osten. Am Schluss blieb noch Zeit, sich miteinander auszutauschen. Die Unterhaltung gestaltete sich darauf umso einfacher. Ausserdem tauchten an der Veranstaltung mehrere Personen auf, die Portugiesisch sprachen.

«Das Ergebnis war aussergewöhnlich», hiess es aus der Band. «Die Teilnahme war intensiv, der Austausch emotional.» Und: «Das Feedback, das wir von jedem Einzelnen erhielten, hat uns tief berührt», versichern sie. Diese Erfahrung hat die Überzeugung der Musiker gestärkt, dass «Kunst und Musik kraftvolle Werkzeuge für Akzeptanz, Integration und Hoffnung sind».
Es ginge auch darum, den Flüchtlingskindern, die den Unterricht dort besuchen, eine Freude zu bereiten. Leider waren viele von ihnen an diesem Tag krank und mussten zu Hause bzw. in der Unterkunft bleiben.
Alle sind Arzu Günes Granberg, vom Musikverein Zuzu Samba dankbar, die die Instrumente kostenlos zur Verfügung stellte. Auch die Band «Duetto» trat freiwillig auf. Ihre Tournée wurde von der ProAC Editais unterstützt, einer Stiftung in São Paulo.

Bilder:
1. Liliana Bäckert (rechts) mit der Samba-Band «Duetto». Foto: Kujtim Shabani
2. Schlagzeuglehrer Lucas Eduardo zeigte den Einstig in den Samba-Rhythmus auf. Foto: Kujtim Shabani