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Celestino Möhr, Joel Singh, Christine Schibler, Franco Mazzi, Klaus Eberhardt und Stefanie Franosz (von links) bauen auf den digitalen Dorfplatz. Foto: Jörn Kerckhoff

Ein schwieriges aber erfolgreiches Jahr für den digitalen Dorfplatz „Crossiety Rheinfelden“

«Ein guter Start trotz eines komplizierten Jahres»: So fiel die Bilanz bei den Verantwortlichen des «digitalen Dorfplatzes» in beiden Rheinfelden während einer Pressekonferenz am Freitag aus.
JÖRN KERCKHOFF

Mit der digitalen Plattform soll Vereinen, Institutionen und anderen lokalen Akteuren die Möglichkeit gegeben werden, Eigenwerbung zu betreiben, auf Veranstaltungen hinzuweisen und sich untereinander zu vernetzen. Auf diese Weise sollen grenzüberschreitend neue Ideen entstehen und die Möglichkeit geschaffen werden, diese Ideen umzusetzen. Was alleine nicht machbar ist, kann durch die richtigen Kontakte eben doch möglich werden. Diese Idee verfolgen Joel Singh (Geschäftsführer) und Celestino Möhr (Leiter des Kundengeschäfts) von Crossiety, die ihre Plattform des digitalen Dorfplatzes in der gesamten Schweiz vermarkten – und auch über die Grenze hinweg, wie das Beispiel Rheinfelden zeigt.
1000 Nutzer sollten innerhalb des ersten Jahres in beiden Teilen der Schwesterstadt gewonnen werden, so lautete die Zielsetzung beim Start von Crossiety Rheinfelden. Mit 1186 Nutzern in Rheinfelden Baden und 1119 in Rheinfelden Baden wurde dieses Ziel sogar knapp übertroffen. Die 1866 Beiträge auf deutscher und 962 auf Schweizer Seite blieben zwar hinter den Erwartungen zurück, dies sei aber der schwierigen Situation in der Corona-Pandemie geschuldet, erklärten Klaus Eberhardt, Oberbürgermeister von Rheinfelden Baden, und Franco Mazzi, Stadtammann von Rheinfelden Schweiz, im Pressegespräch. In Zeiten, in denen vieles nicht stattfinden könne, könnten die Akteure natürlich auch keine Werbung dafür machen und sähen weniger Grund, sich untereinander zu vernetzen. Dennoch sind beide Stadtoberhäupter nach einem Jahr digitaler Dorfplatz davon überzeugt, mit dem Projekt einen wichtigen Baustein zur Belebung und zur Zusammenarbeit beider Rheinfelden gesetzt zu haben.

«Bürgerschaftliches Engagement lebt von der Vernetzung»
«Wir waren nicht sicher, wie die Plattform wirkt», erläutert Klaus Eberhardt, dass dieser Schritt ein Wagnis gewesen sei. Die Zielsetzung, lokale Inhalte in den Vordergrund zu setzen und somit eine Identifizierung der Bevölkerung mit der Plattform und damit auch mit ihrer Stadt zu schaffen, sei jedoch gelungen, ist Eberhardt sicher. Bürgerschaftliches Engagement lebe eben unter anderem von der Vernetzung der einzelnen Akteure und diese könne mit dem digitalen Dorfplatz einen Anschub erleben. Dazu seien bereits Schulungen und Workshops veranstaltet worden, um den Akteuren die Nutzung und die Möglichkeiten von Crossiety Rheinfelden zu erläutern.

Digitaler Dorfplatz bietet viele Möglichkeiten
Dies sei in Zeiten der Pandemie zwar nicht einfach, da die Workshops mit geringer Teilnehmerzahl stattfinden müssten, so Stefanie Franosz, Leiterin des Sachgebiets bürgerschaftliches Engagement in Rheinfelden Baden. Daher habe es sicher nicht so viele Einträge auf der Plattform gegeben, wie man sich eigentlich erhoffe, es zeige sich aber schon jetzt, dass es viele Möglichkeiten der Nutzung gebe, berichtete Stefanie Franosz. So habe etwa eine Studentin den digitalen Dorfplatz für eine Umfrage genutzt, die sie für ihre Bachelorarbeit verwendet habe. Auch die Tourismusbüros nutzten die Plattform inzwischen, um auf ihre Veranstaltungen hinzuweisen, ergänzt Christine Schibler, Vizestadtschreiberin in Rheinfelden Schweiz.

Plattform technisch weiterentwickeln
Joel Singh und Celestino Möhr von Crossiety lobten das Engagement der beiden Arbeitsgruppen, die sich mit grossem Einsatz eingebracht hätten, um dem digitalen Dorfplatz in Rheinfelden einen erfolgreichen Start zu ermöglichen. Sie machten deutlich, dass die Einführung der Plattform für sie nur der Anfang sei. Wichtig sei es, diese Plattform technisch regelmässig weiterzuentwickeln. «Wir wollen den Postprozess verbessern, es sollen mehrere Bilder zu jedem Beitrag aufgeschaltet werden können und mit der Benutzerfreundlichkeit wollen wir uns an aktuellen Standards orientieren und vor allem die Stabilität der Plattform verbessern», nannte Joel Singh die Ziele, die das Unternehmen in der Zukunft verfolge. Schliesslich setze man auf langfristige Partnerschaften, erläuterte Celestino Möhr, warum die Weiterentwicklung der Plattform so wichtig sei. Diese langfristigen Partnerschaften seien nur durch technischen Fortschritt möglich.

Crossiety regional ausbauen
Ein weiteres Ziel sei, Crossiety weiter zu verbreiten, um eine Vernetzung auch über Stadt- und Gemeindegrenzen hinweg zu ermöglichen. Man stehe mit verschiedenen Kommunen in Kontakt, erklärten die Crossiety-Verantwortlichen. Welche sich davon der Crossiety-Gemeinde anschliessen werden, könne aber noch nicht gesagt werden. Schliesslich stünden die Budgetberatungen für das kommende Jahr erst noch an. Da müsse sich zeigen, welche Gemeinden sich diese Plattform leisten wollen. In Rheinfelden liegen die Kosten laut Franco Mazzi bei einem Franken pro Einwohner im Jahr. Klaus Eberhardt fügte an, dass der digitale Dorfplatz inzwischen auch in der Hochrheinkommission ein Thema sei und man sich dadurch einen weiteren Schub erhoffe. Klaus Eberhardt und Franco Mazzi zeigten sich denn sehr optimistisch, dass die Entwicklung der Nutzerzahlen weiter nach oben gehen werde – besonders, wenn sich die Corona-Situation erst einmal wieder entspanne und das öffentliche Leben wieder mehr Fahrt aufnehme.

Bild: Celestino Möhr, Joel Singh, Christine Schibler, Franco Mazzi, Klaus Eberhardt und Stefanie Franosz (von links) bauen auf den digitalen Dorfplatz. Foto: Jörn Kerckhoff