(eing.) Mit feinen Harfenklängen und einfühlsamen Worten wurde am vergangenen Samstag in der reformierten Kirche Rheinfelden die Wanderausstellung «Cicely Saunders – Du zählst, weil du bist» eröffnet.
Die Harfenistin und Sterbebegleiterin Veronika Ehrensperger-Leutschacher gestaltete die Vernissage mit einem bewegenden und eindringlichen Programm, das einlud, dem Sterben und Vergehen mit Offenheit zu begegnen.
Musik, die verbindet
Im Rahmen der Ausstellung folgen zwei Begleitveranstaltungen, die den Dialog zwischen Kunst, Medizin, Pflege und Spiritualität fortsetzen. Als Nächstes steht am Freitag, 7. November, ein Konzert auf dem Programm, das Musik und persönliche Erfahrungsberichte verbindet. Zwischen musikalischen Werken von Johann Sebastian Bach, Franz Schubert und Felix Mendelssohn Bartholdy berichten Fachpersonen aus Medizin, Pflege und Seelsorge – darunter Dr. med. Pia-Cristina Zimmermann (GZF Rheinfelden), Andrea Tschopp (Paliativpflege-Expertin, MSc) und Pfarrerin Christine Ruszkowski-Hauri (Seelsorgerin Kantonsspital Baden) – von ihren Erfahrungen in der Palliative Care.
Das Konzert wird von einem international besetzten hochkarätigen Trio gestaltet. Die armenisch-schweizerische Flötistin Tamar Eskenian bringt westliche und östliche Klangwelten zusammen; sie hat unter anderem mit dem West-Eastern Divan Orchestra unter Daniel Barenboim in den grossen Konzertsälen Europas gespielt. Die Cellistin Jiaxun Yao, aufgewachsen in China und ausgebildet an der Juilliard School in New York, wurde bei internationalen Wettbewerben ausgezeichnet und engagiert sich besonders für historische Aufführungspraxis. Am Klavier wirkt Lukas Sehr, deutscher Sänger, Dirigent und Komponist, der heute in Basel und Wien lebt. Er sieht Musik als Weg, menschliche Erfahrungen hörbar zu machen. Lukas Sehr ist auch in den Gottesdiensten der reformierten Kirchgemeinde Region Rheinfelden zu hören. Zusammen schaffen die drei Musiker einen Abend, an dem Musik, Erfahrung und Mitgefühl zu einer gemeinsamen Sprache werden.
Leben bis zuletzt
Die Ausstellung stellt das Leben und Wirken der britischen Krankenschwester, Sozialarbeiterin und Ärztin Cicely Saunders (1918 bis 2005) ins Zentrum, der Begründerin der modernen Hospiz- und Palliative-Care-Bewegung. Ihr Leitsatz «Du zählst, weil du bist, und du wirst bis zum letzten Augenblick deines Lebens eine Bedeutung haben» prägt bis heute die Haltung vieler Menschen, die schwerkranke und sterbende Personen begleiten.
Zum Abschluss der Ausstellung spricht am Mittwoch, 12. November, die Theologin Dr. Martina Holder-Franz über Leben und Werk von Cicely Saunders. Sie erinnert sie daran, wie Saunders mit ihrem Verständnis von Schmerz, Zuwendung und Forschung weltweit Massstäbe setzte. Holder-Franz, Autorin des Buches «… dass du bis zuletzt leben kannst» (TVZ Verlag), führt in die spirituelle Dimension dieser Bewegung ein – begleitet von Grussworten von Prof. em. med. Hans R. Brunner und Catherine Berger, Kirchenrätin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz.
Termine und Orte
Ausstellung: bis 12. November 2025, Reformierte Kirche Rheinfelden, täglich 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Konzert mit Erfahrungsberichten: Freitag, 7. November 2025, 19.30 Uhr; Vortrag «Du zählst, weil du bist»: Mittwoch, 12. November 2025, 19 Uhr.