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Kulturelle Begegnungen in der Stadtbibliothek. Foto: zVg
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Drei Stunden Tibet: Entdeckungsreise in die tibetische Kultur in Rheinfelden

(ks) Die Stadtbibliothek Rheinfelden und die Integrationsfachstelle «mit.dabei-Fricktal» veranstalten seit Jahren die «Kulturelle Begegnungen – Treffpunkt Stadtbibliothek». Am 4. Juni wurde der letzte Event dieser Veranstaltungsreihe durchgeführt. Das Thema lautete dieses Mal Tibet. Rund 100 Personen nahmen am Ereignis Teil.

Am Sonntagnachmittag zelebrierte ein tibetischer Mönch eine heilige Messe auf der Marktgasse in Rheinfelden. Dutzende Menschen rund Der Mönch. Foto: zVgherum waren ganz Ohr. Passanten stiessen dazu. Eine authentische buddhistische Zeremonie. Eine Viertelstunde dauerte der Auftritt des Greises – laut und friedlich, mit Headset, mit einem improvisierten Altar, auf tibetisch.
Es war der Auftakt der letzten Kulturellen Begegnungen – Treffpunkt Stadtbibliothek. Daraufhin unterhielt eine Gruppe von jungen Tänzerinnen und Tänzern des tibetischen Vereins TIGBA die Versammelten auf Marktgasse. Der Höhepunkt des Teilprogramms im Freien stellte der berühmte tibetische Yak-Tanz dar. Er wurde mit Beifall belohnt.

Kulturen und Integration
«Einheimische, Migrantinnen und Migranten in den Gemeinden sind über die gegenseitigen Bedürfnisse und Lebensweisen informiert und es finden regelmässig Möglichkeiten der Begegnungen und des Austausches statt», heisst es im Gründungsdokument der Integrationsfachstelle «mit.dabei-Fricktal». Isabelle Cladé, Leiterin der Stadtbibliothek Rheinfelden, hiess die Anwesenden herzlich willkommen und bedankte sich beim tibetischen Verein, der mit grossem Engagement das Programm gestaltet hat.
Ein Vertreter des TIGBA referierte über die tibetische Kultur. Er stillte die Neugierde der Anwesenden über die tibetische Kultur und den Yak-Tanz. Dabei handelt es sich um einen Volkstanz, der zu Ehren des Yaks während des tibetischen Neujahrs aufgeführt wird. Der Tänzer, der ein Yak verkörpert, tanzt mit einem Mann auf dem Rücken. Der getarnte Tänzer steht für die Familienmitglieder, von denen man ausgeht, das Yak vor hunderten von Jahren mit Hilfe eines magischen Vogels entdeckt zu haben.

Information und Kunst
An verschiedenen Orten in der Bibliothek waren Programmstationen eingerichtet. Am Touchbildschirm konnte man das Wissen über Tibet in Form eines Quiz testen. An einem Tisch wurde die tibetische Schrift von Kalligrafinnen gezeigt. Die Tänzer und die Kaligrafinnen waren aber nicht die einzigen Künstler und der Mönch war nicht die einzige Autorität an der Veranstaltung.
Nemey Strasser, Rheinfelder mit tibetischen Wurzeln, ist alles in einem. Er wirkt tief nostalgisch. Seine Persönlichkeit ist nicht nur bei der tibetischen Gemeinschaft angesehen. Vor fünf Jahren schenkte der Steinbildhauer der Stadt Rheinfelden eine Steinskulptur, die in der Bibliothek ausgestellt wird. Sie stellt ein herzförmiger Rheinkiesel dar. Darauf abgebildet ist das erste und letzte Schriftzeichen des tibetischen Mantras «Om Mani Padme Hum».

Wer nicht dabei war, hat etwas verpasst
Der Verein hatte für ein grosszügiges Buffet mit tibetischen Spezialitäten gesorgt. Die Teilnehmenden lernten an der Veranstaltung sowohl die tibetische Kochkunst als auch ihre Gastfreundschaft kennen.
Laufend wurden traditionelle tibetische Tänze aufgeführt. Frauen und Männer, Mädchen und Jungen, Tänzer und Besucher, in traditionellem tibetischem Kostüm und in Jeans… tanzten gemeinsam tibetisch. Für drei Stunden lang wurde die tibetische Kultur in der Stadtbibliothek Rheinhelden – mit allen Sinnen – erlebt.
Dank der Bibliotheksförderung Aargau konnte dieses Projekt finanziert werden. Die verschiedenen Anlässe in den letzten Jahren stiessen auf grosses Interesse. Die Bibliotheksleiterin Isabelle Cladé blickt auf wertvolle Begegnungen mit Personen von verschiedenen Kulturen zurück. Der Verein TIGBA ist dankbar, die Gelegenheit bekommen zu haben, die tibetische Kultur vorstellen zu können.

Bild:
Kulturelle Begegnungen in der Stadtbibliothek.
Der Mönch.
Fotos: zVg