(mt) Der kürzlich von Natur- und Vogelschutz Rheinfelden NVR organisierte8. Rheinfelder Naturschutztag stand unter dem Motto Artenförderung. Reptilien und Amphibien waren dabei die Zielarten.
Amphibien sind Tiere, die für einen wichtigen Lebensabschnitt strikt auf Wasser angewiesen sind. Sie sind zwar bundesrechtlich streng geschützt, aber trotzdem sehr gefährdet, da ihre Lebensbedingung durch die Trockenlegung von Feuchtgebieten und die Unterbrechung ihrer Vernetzungswege laufend verschlechtert werden. Um eine dieser Routen wieder gangbar zu machen, sind an geeigneten Stellen zwischen Möhlin und Rheinfelden sogenannte Unkenwannen vergraben worden: eine Art grosse Kuchenbleche, in denen Regenwasser auch im Frühjahr/Sommer über längere Zeit stehen bleibt, so dass hier die Eiablage sowie die ersten Monate eines Amphibienlebens, z.B. einer Gelbbauchunke, stattfinden können. Wenn möglich alle Jahre einmal sollten diese «Trittsteine der ökologischen Infrastruktur» gepflegt werden. Pflege heisst hier vor allem Reinigen und Entleeren sowie Freischneiden der Vegetation um die Wannen, so dass wieder Sonnenlicht dazu kommt – eine selbst bei kühlem Wetter ordentlich schweisstreibende Arbeit.
Weitere Schweisstropfen forderte auch die Pflege rund um den Wäberhölzliweiher, wo in Handarbeit jede einzelne Japanknöterich-Staude ausgerissen werden musste. Dies um die weitere Verbreitung dieser invasiven Pflanze zu verhindern.
Eher sonnig und warm und vor allem trocken lieben es die meisten Reptilien. Innerhalb des Siedlungsgebietes sind das hauptsächlich Eidechsen. Ein Standort in Rheinfelden, der diese Bedingungen gut erfüllt, ist die Umgebung des ehemaligen Restaurants Drei Könige. Hier befindet sich ein Biotop, wo vor vor allem Mauereidechsen und Co. gefördert werden. Die Voraussetzungen dafür sind hier ideal, da der Platz gut besonnt ist. Der viele Regen in diesem Jahr, der für die Natur in verschiedener Hinsicht sehr segensreich war, hat nun aber bewirkt, dass das starke Pflanzenwachstum einigen der sonst recht sonnigen Plätze viel Schatten beschert hat. Während in einer früheren Aktion in diesem Sommer die eher sanft bewachsenen Flächen entlang des Trottoirs gepflegt wurden, ging es nun um den grossen Steinwall zwischen dem Gebäude und der Bahnlinie. Die in den vergangenen zwei Jahren nachgewachsenen Brombeerranken, den Roten Hartriegel sowie wilden Reben von den recht groben Steinbrocken herunterzuholen, war für das dort aktive Team wohl noch anstrengendere Arbeit als bei den Unkenwannen.
Ob zuletzt müde oder sehr müde, allen diesen Aktiven bleibt die Befriedigung über eine sinnstiftende Arbeit, gemeinschaftliches Wirken in der Natur und einen kleinen, aber durchaus wertvollen Beitrag zur Biodiversität.