(mg) Dieses zur heiligen Verena passende Thema wählten die frisch zertifizierten Pilgerbegleiterinnen Martina Grenacher und Christine Toscano für das diesjährige Taizé-Pilgern vom Zurzacher Münster zur Loreto-Kapelle auf dem Achenberg.
Die Wetterprognose für den 1. Oktober war denkbar schlecht und die Organisatorinnen waren gefordert, kurzfristig nach Alternativen zu suchen. Die erste positive Überraschung stellte sich allerdings bereits am Bahnhof Möhlin ein: Alle angemeldeten 21 Personen waren trotz Schlechtwetterprognose erschienen.
Nach einer abenteuerlichen Bahn- und Busfahrt dem Rhein entlang mit dreimaligem Umsteigen, erreichte die Gruppe pünktlich das Zurzacher Münster. Herr Portmann von der St. Verena Stiftung führte die Teilnehmenden anhand eines Bilderzyklus von 1631 in das bewegte Leben der heiligen Verena ein. Er beendete seine Ausführungen in der Krypta am Grab der Heiligen. In einer kurzen Andacht mit Stille, Wort, Gesang und Musik konnte dieser besondere Kraftort erfahren werden. Danach war es endlich Zeit aufzubrechen. Aufgrund der nasssen Wetterlage widerstanden die Pilgerbegleiterinnen der Versuchung, den ursprünglich geplanten Weg über das Hörnli und den Zurzacherberg zu wandern und wählten den direkten Weg auf den Achenberg. Unterwegs gab es Nieselregen und einen ersten erfrischenden Impuls von Christine Toscano. Gestärkt mit einem Morgenrock-Körpergebet und anschliessendem Pilgersegen ging es weiter bergauf. Beim „Rheinblick“ hellte sich der Himmel plötzlich auf und anstatt, wie im Notfall geplant in der Loreto-Kapelle, konnte das Picknick im Freien mit herrlicher Aussicht genossen werden. Danach setzte starker Regen ein, der bis zum Ende des Pilgertages nicht mehr aufhörte. Der Plan ging aber perfekt auf mit einer Kaffeepause im Trockenen auf dem Achenberg und der stimmungsvollen Taizé-Feier in der wunderschönen Loreto-Kapelle. Ein weiterer Glücksfall war die musikalische Begleitung mit Jutta Wurm aus Kaiseraugst als Sängerin und an der Gitarre. In der vollbesetzten Loreto Kapelle konnte bei Gesang, Gebet und Pilgersegen, gespendet von Pastoralraumpriester Godwin Ukatu, Kraft getankt werden.
Nach der Feier wurden die Pelerinen wieder montiert und bei starkem Regen ging es bergab in Richtung Klingnau. Bei einer Waldhütte gab es unter dem Vordach einen letzten Impuls von Martina Grenacher zum Thema Heiligkeit. Die Texte aus dem apostolischen Schreiben von Papst Franziskus über die allgemeine Berufung aller Christen zur Heiligkeit leiteten zu einer praktischen Übung über. „Heilig sein ist nichts anderes als die in Fülle gelebte Liebe.“ So stellten sich immer zwei Pilger hintereinander auf und gaben sich gegenseitig eine wohltuende Nackenmassage. Im Schweigen ging es entspannt dem Ziel Döttingen entgegen. Dass dabei ein Teil der Gruppe verloren ging, war nicht weiter tragisch. „Handy“ sei Dank erreichten alle Pilger den Bahnhof, wo Christine Toscano geistesgegenwärtig den zur Abfahrt bereitstehenden Bus aufhielt. Am Bahnhof in Laufenburg verabschiedeten sich die Pilgerbegleiterinnen mit einem kleinen Bhaltis – einem Pilgermuschel-Änisbrötli und einer Erinnerungspostkarte von der Pilgergruppe.
Bilder:
21 Personen nahmen am Taizé-Pilgern teil.
Pilgern im Regen.
Fotos: zVg