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Das Flötenquartett "La Merula" räumte mit dem Vorurteil auf, dass die Blöckflöte ein Anfängerinstrument sei. Foto: zVg

Möhlin: Wenn flötende Amseln auf unbekannten Wegen unterwegs sind

(ap) Die Kulturkommission Möhlin lud am Freitag, 11. Februar zu einem besonderen Musikabend in die SteinliAula ein: Als Ersatz für das Konzert «In 50 Jahren um die Welt» sprang das Blockflötenquartett «La Merula» spontan in die Lücke und nahm das Publikum mit auf eine musikalische Reise durch Kontinente und Zeiten.

Monika Sandmeier, selbst ehemalige Blockflötenlehrerin an der Musikschule Möhlin, stellte das Quartett in einer Einführung kurz vor: «Abire», das lateinische Motto des Programms, bedeute «weggehen, vom Weg abweichen» und «la merula» heisse Amsel. Damit war dann die Lateinlektion erledigt, und der musikalische Teil des Abends konnte beginnen.

Blockflöten-Kaleidoskop statt «Alle meine Entchen»
Im ersten, sehr fröhlichen Stück von R.B. Meyer wurde gleich hörbar, dass dieser Abend nichts gemein haben würde mit einem barocken Flötenvortrag oder dem langweiligen «Alle meine Entchen», das wohl jeder Blockflötenneuling mindestens einmal spielt. Die Musikerinnen hatten für jede Stimmlage eine Blockflöte dabei – und schon in diesem ersten Stück wechselten sie innerhalb eines Taktes von einer auf die andere Flöte. Das ergab ein spannendes, nicht alltägliches Miteinander der verschiedenen Tonhöhen.
Das Programm war eine sehr gelungene Mischung aus Renaissance- und Neuzeitkompositionen. Während in einem Moment der «Indian Summer» oder ein «Kaleidoskop» mit seiner Farbenvielfalt und den verschiedenen Stimmungen das Publikum mitnahm, genossen die Zuhörenden im nächsten Augenblick etwas gewohntere Renaissanceklänge, die meisterhaft auf einem «Kohort» aus Renaissanceflöten vorgetragen wurden. Das Besondere an dieser Flötenfamilie ist, dass alle Stimmlagen aus dem gleichen Holz bestehen, vom gleichen Flötenbauer hergestellt werden, und so sehr exakt aufeinander abgestimmt sind. Der warme Klang der Instrumente und das wunderbare Zusammenspiel der vier Flötistinnen war ein musikalischer Leckerbissen.

27 Blockflöten: alles andere als langweilig und eintönig
Nach einer kurzen Pause ging es mit «wirbelnden Blättern» und einem fröhlichen Folklorelied aus dem Balkan weiter. Bevor sich der Abend dem Ende näherte, erzählte eine der Musikerinnen, dass sie immer wieder gefragt werde, ob sie ausser Blockflöte noch andere Instrumente spiele. Im Laufe des Konzertes kamen von der Sopran- über die Tenor- und Bass- bis zur alle überragenden Subbassflöte 27 verschiedene Instrumente zum Einsatz. Damit dürfte das Vorurteil widerlegt sein, dass Blockflöte ein reines Anfängerinstrument und langweilig sei.
Mit einem beschwingten, musikalischen Spaziergang entlang der Amsterdamer Grachten fand der Abend einen schönen Abschluss, und die Musikerinnen nahmen den begeisterten Applaus des Publikums mit auf den Heimweg.
Der nächste Anlass am Samstag, 12. März, um 20 Uhr im SteinliChäller ist das Kabarett/Slam Poetry-Programm «Geschickt». Die weiteren Anlässe der Kulturkommission Möhlin unter www.4313kultur.ch

Bild: Das Flötenquartett "La Merula" räumte mit dem Vorurteil auf, dass die Blöckflöte ein Anfängerinstrument sei. Foto: zVg