(ap) Ein musikalisch-humorvoller Leckerbissen wurde dem Publikum versprochen – ein wahres Feuerwerk wurde am Samstag während knapp zwei Stunden in der vollbesetzten Steinli-Aula Möhlin gezündet. Sowohl nachdenkliche als auch humoristische Stücke nahmen die Anwesenden mit auf die Reise durch das musikalische Kämmerli, in dem Frölein Da Capos Ideen Gestalt annehmen.
Die Kulturkommission Möhlin lud gemeinsam mit dem Einfrauorchester «Frölein Da Capo» zu einer «Odyssee durchs Musikkämmerli» in die Steinli-Aula ein. Frölein Da Capo alias Irene Brügger stellte zunächst sich und ihre Instrumente sowie das Loop-Gerät vor. Dieses ermöglicht erst den vielfältigen Abend: die Künstlerin nimmt Rhythmus, Instrumente und Gesang auf und spielt es anschliessend in Dauerschlaufe «da capo» ab, während sie selbst die Hauptmelodie übernimmt. Faszinierend, welche Vielfalt dabei herauskommt.
Die Musikerin bot mit ihrer Stimmgewalt und Musikalität einen abwechslungsreichen Abend, «besser als Joggen und Knäckebrot». Sie erklärte, warum die Vögel im Wald im Frühling so laut zwitschern, warum es «entfernte Verwandtschaft» heisst und wieso ein Euphonium «Trübsal blasen» kann. Dass sogar eine einfache Handtasche zum Musikinstrument umfunktioniert werden kann, war wohl allen Anwesenden ein völlig neuer Aspekt – ein Schnappverschluss, ein Reissverschluss und knisterndes Bonbonpapier wurden zu einem Stück von Richard Wagner in Szene gesetzt. Die musikalische Bandbreite reichte von eingängigen, volksliedartigen Melodien bis zu einer Blues-Version von «Es Buurebüebli mani nid», die das Publikum vollends mitriss.
Auch mit dem Zeichenstift weiss Frölein Da Capo sehr gewandt umzugehen, wie sie mit ihrem gezeichneten Familienalbum bewies. In ihren Bildern und in den Plaudereien zwischen den Nummern zeigte Irene Brügger, dass sie eine gute Portion Selbstironie besitzt und kommt damit beim Publikum bestens an, wie der ausgiebige Applaus bestätigte.
Doch nicht nur humorvolle Stücke wurden dargeboten, es gab durchaus auch Nummern, die zum Nachdenken anregten, oder die an mittelalterliche Moritatengesänge erinnerten. Mit dem Lied, das sie mithilfe des «Rades des Schicksals» und Vorschlägen aus dem Publikum ad hoc improvisierte, zeigte Frölein Da Capo nochmals die ganze Bandbreite ihres Könnens. Nachdem die Anwesenden hautnah ihre Qualen beim Zahnarzt miterlebt hatten, wurde die Künstlerin mit Standing Ovations zu einer Zugabe «überredet», mit der Frölein Da Capo sich dann verabschiedete.
Das nächste Konzert der Kulturkommission findet bereits am Freitag, den 11. Februar 2022 in der SteinliAula statt. Die weiteren Anlässe der Kulturkommission Möhlin können unter www.4313kultur.ch