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Über 100 Personen folgten am Samstagmorgen der Einladung zur Besichtigung des neuen Reservoirs Äspleberg; nebst Informationen waren die Interessierten auch zu Getränken oder etwa einer herrlichen Wildschweinwurst der Jagdgesellschaft eingeladen. Foto: Jörg Wägli

Kaisten: Tag der offenen Tür im neuen Reservoir «Äspleberg»

In einer Woche, am 8. Juni, soll in Kaisten das neue Reservoir «Äspleberg» in Betrieb gehen. Letzten Samstag war die Bevölkerung zu einem Tag der offenen Tür beim Millionen-Bauwerk oberhalb des Kaister Friedhofs eingeladen.

JÖRG WÄGLI

Im November 2020 hatten die Budgetgemeindeversammlung im zweiten Anlauf mit grosser Mehrheit den Kredit für den Bau des neuen Reservoirs gesprochen. Ein Jahr zuvor war der Kreditantrag noch mit 63 zu 57 Stimmen zurückgewiesen worden – mit dem Auftrag an den Gemeinderat, das Projekt nach Kosteneinsparungen zu überprüfen. Dies hatte marginalen Erfolg, reduzierte sich der Kreditantrag doch lediglich von 2,95 auf 2,75 Mio. Franken.
Vor gut einem Jahr konnten schliesslich die Bauarbeiten für das neue Reservoir auf dem Äspleberg in Angriff genommen werden. Dieses ersetzt die 1953 erstellte Reservoiranlage Fasnachtsberg. 2015 hatte ein Bericht zur Wasserversorgung aufgezeigt, dass die Wasserversorgung von Kaisten einerseits den Anforderungen im Bereich Löschreserve nicht mehr genügt und zweitens die Netzinfrastruktur mit zwei unterschiedlichen Druckzonen ungünstig ist.

Eine der beiden 650m3-Kammern des neuen Reservoir. Foto: Jörg WägliMit dem rund 20 Meter höher gelegenen und mit 1300 Kubikmeter Fassungsvermögen bedeutend grösseren Reservoir («Fasnachtsberg» 600m3) können sowohl den Druckschwankungen entgegengewirkt wie eine Löschreserve von 300 Kubikmeter geschaffen werden. Zudem wird dem Bevölkerungswachstum von Kaisten und Ittenthal Rechnung getragen, stieg doch die Einwohnerzahl von 1335 im Jahr 1970 auf 2799 im 2021.

Überraschungen
Vor etwas mehr als einem Jahr konnte mit dem Bau begonnen werden. Dieser war in den folgenden Monaten sowohl von erfreulichen wie unerfreulichen Überraschungen begleitet. Zum einen stiess man beim Aushub unverhofft auf eine alte Deponie, welche neben Mehrkosten vor allem auch eine Verzögerung im Bauprogramm bedeutete. Auf der anderen Seite erwies sich beim Leitungsbau der Untergrund als weniger felsig als angenommen, wodurch Kosteneinsparungen resultierten. Wie Daniel Wegmüller, der Projektleiter des Ingenieurbüros KSL, fricktal.info am Tag der offenen Tür erklärte, dürften sich Mehr- und Minderkosten in etwa die Waage halten, so dass nach aktuellem Stand der Dinge der bewilligte Kreditrahmen eingehalten werden sollte.

Die roten Punkte markieren die Wasserleitungsbrüche, welche zu verzeichnen waren. Foto: Jörg WägliUnliebsame Überraschungen ergaben sich aber auch bei den ersten Leitungsfüllungen des Reservoirs: Im Dorf traten als Folge der Druckerhöhung eine unerwartet hohe Zahl an Wasserleitungsbrüchen auf. «Es waren vor allem alte, teils 100-jährge Leitungen, die dem höheren Druck nicht standhielten», erklärte Wegmüller. Eine unerfreuliche Begleiterscheinung, die auch diese Woche, im Rahmen der definitiven Füllung des Reservoirs nochmals auftreten könnte.
Bevor das neue Reservoir definitiv seiner Bestimmung übergeben und die Bevölkerung mit Trinkwasser versorgen wird, stehen diese Woche noch die Desinfektionsreinigung sowie anschliessend die Untersuchung von Trinkwasserproben im Aarau an. Letztere sind entscheidend, ob wie geplant am 8. Juni das neue Reservoir Äspleberg in Anwesenheit aller Fachspezialisten definitiv an das Trinkwassernetz angeschlossen werden kann.

Bilder
Erstes Bild Über 100 Personen folgten am Samstagmorgen der Einladung zur Besichtigung des neuen Reservoirs Äspleberg; nebst Informationen waren die Interessierten auch zu Getränken oder etwa einer herrlichen Wildschweinwurst der Jagdgesellschaft eingeladen . Foto: Jörg Wägli
Zweites Bild: Eine der beiden 650m3-Kammern des neuen Reservoir. Foto: Jörg Wägli
Drittes Bild: Die roten Punkte markieren die Wasserleitungsbrüche, welche zu verzeichnen waren. Foto: Jörg Wägli