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Die Frauen des FTV Herznach-Ueken besuchten die Ostschweiz. Foto: zVg

Vereinsreise des FTV Herznach-Ueken: Besuch am Rheinfall

(yd) Die Vereinsreise führte den FTV Herznach-Ueken dieses Jahr in die Ostschweiz. Zu zehnt fuhr man mit dem öV nach Aarau und von dort via Zürich nach Neuhausen beim Rheinfall.

Nach einer Stärkung aus dem Rucksack – den Durst löschte man unterwegs mit diversen gesunden Fruchtsäften – erwartete die Gruppe bereits das erste Highlight, der Adventure Park Rheinfall. Hier, im mit 165 Kletterelementen und flächenmässig grössten Seilpark der Schweiz, verbrachten die Frauen die nächsten 3,5 Stunden. Nach einer genauen Instruktion ging es los. Die 16 unterschiedlichen Parcours – für Einsteiger, Geniesser, Fortgeschrittene, Könner und Cracks – boten für alle etwas. Auch diejenigen, die sich in luftiger Höhe und nur auf einem Drahtseil stehend nicht ganz wohl fühlten, überwanden sich und bestritten sogar mehrere Parcours. Auf den insgesamt über 1,5 km langen Ziplines-Strecken sauste man über die Baumkronen hinweg und erhaschte dabei einen Blick auf den eindrücklichen und tosenden Rheinfall. Die beiden Jüngsten wagten sich am Schluss sogar an den Tarzan-Sprung – auch wenn es etwas Überwindung und Geduld brauchte.

Nach einem aufwärmenden Kaffee – sobald die Sonne weg war, wurde es frisch – im Restaurant Schlössli Wörth, durften es sich die Frauen auf einem Schiffmaendli-Boot bequem machen. Mit Begeisterung erzählte der Bootsführer Alexander viel Interessantes über den 150 Meter breiten und 23 Meter hohen Rheinfall. Insbesondere bemerkenswert ist, dass die Abflussmenge zurzeit weniger als 300'000 Liter pro Sekunde beträgt. Der Durchschnitt zu dieser Jahreszeit liegt bei 600'000 Litern. Das ist noch weniger als im Hitzesommer 2003. Nach einer ersten kurzen Runde beim Wasserfall ging die grosse Rundfahrt rheinaufwärts, vorbei an der Badi Dachsen bis nach Rheinau vor das Kraftwerk. Endlich fand man auch Zeit, mit einem feinen Ueker Summerträumli-Tropfen auf die Reise anzustossen.

Zurück beim Rheinfallbecken bewies Alexander sein Bootsführer-Talent – die Ausbildung speziell dafür dauert 9 Monate, was hoffentlich reichte. Er fuhr die Frauen ganz nahe an die tobende Gischt, das Boot schaukelte, seitlich spritzt es herein, zum Glück waren die Weinflaschen bereits leer. Er hatte es im Griff, und es würde keine Schlagzeilen eines kenternden Bootes beim Rheinfall mit zehn FTV-Frauen geben. Heil und komplett verliessen alle das Boot nach einer Stunde wieder.

Mit dem Tschu-Tschu-Road-Train – ein ganz unauffälliges Touristen-Züglein - wurden die Frauen von einer sympathischen, quirligen Dame vom Rheinfall durch die Altstadt von Schaffhausen chauffiert. Auf dem Weg erzählte sie in ihrem herrlichen Ostschweizer-Dialekt von den Herrschaftshäusern in wohlhabenden Quartieren und den einst bekannten ansässigen Firmen.

In der Jugendherberge Schaffhausen angekommen, bezog man kurz beide Zimmer (ein ü50- und ein chicks-room), geduscht wurde in  Rekordzeit (nichts Neues für eine FTV-Reise…) und dann machten sich alle zu Fuss auf den Weg ins Stadtzentrum. Im stilvollen Restaurant Güterhof, am Rheinufer gelegen, genossen die Frauen den Abend bei einem sehr feinen Nachtessen. Auf dem Nachhauseweg machen sie einen Abstecher zum Munot. Die Sicht auf die beleuchtete Stadt lohnte sich absolut. Im Restaurant Fassbeiz gab es abschliessend einen «Berliner Luft»-Schlummertrunk, bevor man sich zurück in die Jugi begab und schnell einschlief. Nicht nur im ü50-Zimmer, nein auch im chicks-room war es schnell ruhig.

Am nächsten Morgen stand die historische Stadtführung «Stadt der 171 Erker» auf dem Programm. Man traf die Krämerin Brunhilde von Wunderstätten, welche die Frauengruppe auf eine spannende und originelle Art ins 16. Jahrhundert entführte. Auf dem Rundgang durch die mittelalterliche Altstadt lernte man viel Eindrückliches über das Leben während dieser Zeit in dieser Stadt, über diverse Herrenbilder, aber auch über viel Unschönes und über fragwürdige Gesetze – es wurde den Frauen einmal mehr bewusst, welche Privilegien sie im 21. Jahrhundert haben und in welchem Schlaraffenland – nicht nur im Schaffhauserland – man heute lebt.

Mit dem Wetter hatten die die Frauen resiges Glück, zwei-, dreimal spürten sie ein paar Tropfen, aber nie schlimm – auch die Sonne kämpfte sich immer mal wieder durch.

Von der Stadt waren alle durchwegs begeistert. Die Fussgängerzone in der Altstadt, wo samstags ein Markt stattfindet, ist sehr charmant, die Geschäfte einladend, die Atmosphäre sehr angenehm und auch das kulinarische Angebot ist umfangreich - «wüürkli schöö».

Gegen Mittag nahmen die Frauen den Zug nach Diessenhofen, wo sie im Restaurant Unterhof, ebenfalls am Rhein gelegen, wiederum sehr fein assen und dazu einen guten Tropfen genossen. Draussen schüttete es. Egal. Bis sie fertig waren, meinte es Petrus wieder gut mit ihnen. So marschierten sie von Diessenhofen dem Rheinufer entlang bis nach Stein am Rhein. Eine wunderschöne Gegend, erschreckend aber auch hier, wie wenig Wasser der Rhein führt.

Man war zügig unterwegs, statt der ausgeschriebenen drei Stunden Wanderzeit kamen die Frauen bereits nach rund 2,5 Stunden in Stein am Rhein an. Auch dieses Städtchen erwies sich als herzig und charmant. Man passierte die Altstadt und fand - am Rheinufer, wo sonst – im Restaurant «Uferlos» ein schönes Terrassen-Plätzchen, wo man die letzten Sonnenstrahlen erhaschen konnte. Die Kellnerin freute sich sehr ob der unkomplizierten Bestellung: keine Chai-Latte mit veganer Hafermilch, auch keine Bio-Kräuter-Tees sondern sieben Mal Lillet und drei Mal Aperol Spritz. So einfach geht das bei Frauen. Dazu ein paar Chips und Oliven – und glücklich waren sie.

In der Zwischenzeit war es kalt und Abend geworden – man machte sich auf den Heimweg und stieg in Stein am Rhein in den Zug, um rund 2,5 Stunden später in Herznach anzukommen.

Bild: Die Frauen des FTV Herznach-Ueken besuchten die Ostschweiz. Foto: zVg