Am vergangenen Sonntag, 13. September, zelebrierte Familie Hürzeler, die das «Rössli» in Gipf-Oberfrick in der sechsten Generation führt, das 200-Jahr-Jubiläum ihres Gasthauses mit – passend zum Anlass – 200 Gästen, darunter Familie, Freunde, Lieferanten sowie ehemalige Angestellte und Geschäftspartner. fricktal.info war vor Ort mit dabei.
LILIA STAIGER
Am 1. Juli 1825 verkaufte der Witwer Joseph Leubin das Wirtshaus zum Rössli in Oberfrick an den ledigen Ursus Joseph Viktor Hürzeler von Gretzenbach, Kanton Solothurn, «sambt dem dabey liegenden Kraut und Baumgarten» für 5 300 Schweizer Franken, so ist es dem Original-Kaufvertrag von damals zu entnehmen. Der zweite «Rössli»-Wirt war Josef Hürzeler, 1827 geboren; er war zudem Schweinehändler. Josef Albert Hürzeler, Jahrgang 1857, war der dritte Wirt des Gasthauses. Es folgten Adolf Hürzeler, 1907 geboren, und der fünfte «Rössli»-Wirt, Adolf Hürzeler, Jahrgang 1936. Dessen Ehefrau Margrit leitete das Gasthaus bis 1999. Schliesslich wurde der Landwirtschaftsbetrieb 1996 von Josef und Corinne Hürzeler und das Gasthaus 1999 von Röbi und Claudia Hürzeler übernommen. Das «Rössli» ist heute zudem das älteste Haus in Gipf-Oberfrick.
Festprogramm und historische Ausstellung
Ab 11 Uhr begannen am Sonntag die Feierlichkeiten mit einem Apéro auf dem Platz vor dem «Rössli». An den Wänden des festlich geschmückten grossen Raums, in dem anschliessend das Essen stattfand, wurden eigens für das Jubiläum Fotos der «Rössli»-Wirte der sechs Generationen aufgehängt. Historische Objekte aus 200 Jahren Rössli wie eine Geldkatze, die dem zweiten «Rössli»-
Wirt, Josef Hürzeler, gehörte, und ein Einnahmen- und Ausgaben-Buch wurden ebenfalls für die Feier ausgestellt.
Das «Rössli» verbindet Generationen
Röbi Hürzeler hielt vor dem Festessen eine Ansprache, in der er auf 200 Jahre Geschichte des «Rössli» zurückblickte. Turbulente Zeiten, einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel sowie viele weitere Veränderungen habe es in dieser Zeit gegeben, die auch das «Rössli» mitgemacht habe. Hinzu kamen die Umbauten des Gasthauses. Auch die Sprache habe sich gewandelt: «Heute sagt man nicht mehr ‹Ross›, sondern ‹Pferd›. Vielleicht wird das ‹Rössli› in einigen Jahren ‹Pferdli› heissen», merkte Röbi Hürzeler scherzend an und sorgte für Lacher bei den Gästen. Er freue sich besonders, dass an diesem Tag auch Generationen verbunden werden können, ergänzte Röbi Hürzeler; vier Generationen der Familie Hürzeler waren an der Feier anwesend.
Dankesrede voller Emotionen
Der «Rössli»-Wirt bedankte sich bei seiner Familie und seinem gesamten Team für die Organisation des Anlasses sowie für die Recherchen in den Archiven zur Geschichte des «Rössli». Einen besonderen Dank sprach Röbi Hürzeler seiner Frau Claudia für ihre Unterstützung aus sowie dafür, dass sie «das gemeinsam machen können» und überreichte ihr einen Blumenstrauss. Claudia Hürzeler war sichtlich gerührt.
Das Festprogramm wurde mit musikalischen Einlagen sowie einer Rede von Calvin Stettler, einem Freunde der Wirtsfamilie, mit genauen Daten und Informationen zur Geschichte des «Rössli» sowie historischen Fotos abgerundet.