Die Bundesfeier in der Turnhalle der Schule Dorf in Frick bestand aus einem abwechslungsreichen Programm. Die Festrede hielt Regierungsrat und Landammann Dieter Egli, Vorsteher Departement Volkswirtschaft und Inneres (DVI) vom Kanton Aargau.
PETER SCHÜTZ
«Wir feiern die Schweiz, unser Land, unsere Geschichte, unsere Werte», sagte Egli, «das, was uns ausmacht, das, was wir als Heimat empfinden, und das, was uns erfolgreich macht». Allerdings habe er wenig Lust, über die Schweiz zu reden, dies mit Blick auf den amerikanischen Präsidenten Donald Trump, der auf Importe aus der Schweiz in Zukunft Abgaben von 39 Prozent erheben will. Dieter Egli ging nicht weiter darauf ein, nannte den Plan «grotesk», sprach von «grenzenloser Respektlosigkeit und Ausnutzung von Macht» und einer «Zeitenwende». Heute setze sich das Faustrecht durch, sagte er, die von den Autokraten gesteuerte Propaganda mit Fake News im Schlepptau. Diese ziele darauf, «das Vertrauen in unsere Demokratie und in unsere Institutionen zu zerstören, unseren Zusammenhalt zu schwächen», so Egli. Dann rückte er doch noch die Schweiz in den Fokus. «Unsere Gesellschaft, unser Staat braucht Regeln», sagte er. Diese würden zwar die Freiheit einschränken. Aber: «Sie geben uns viel Sicherheit – die Sicherheit, immer gleich behandelt zu werden von allen.» Egli weiter: «Das ist uns vielleicht weniger wichtig, wenn wir uns stark fühlen. Wir sind aber darauf angewiesen, wenn wir einmal angegriffen werden – wenn wir selber, unsere Integrität, unser Recht oder auch unser Besitz in Zweifel gezogen werden.» Die Gesetze in einer Demokratie seien nicht für die Starken geschaffen, sondern dafür, «dass alle gleichberechtigt sind».
Und: «Unsere grösste Stärke ist es, dass wir miteinander reden und streiten. Das ist unsere Demokratie. Wir streiten und diskutieren über verschiedenste Projekte, immer wieder. Wir treffen uns an Gemeindeversammlungen, am Stammtisch, im Verein. Und wir holen in der Politik immer auch die Meinung der Gegenseite ein – auch wenn wir glauben, dass wir uns nicht verstehen. Wir schlagen uns manchmal fast die Köpfe ein – aber nachher raufen wir uns wieder zusammen und handeln eine tragfähige Lösung aus, hinter der eine Mehrheit steht und die auch die Minderheit akzeptiert, weil der Weg dahin fair war.» Der Staat sei kein System, das alle führe. «Wir alle sind der Staat, wir bestimmen – wenn wir das wollen.» Der Gründungsmythos der Eidgenossenschaft sei heute wieder aktuell. Mit Blick auf Migration und Klimawandel hielt er fest, dass die Schweiz die grossen Probleme nicht allein lösen kann. «Wir müssen uns wie die Alten Verbündete suchen. Das können nur unsere nächsten Nachbarn in Europa sein, sie sind unsere Partner.»
Buntes Rahmenprogramm
Nach seiner Rede stand Egli für ein Interview mit Gemeindeammann Daniel Suter zur Verfügung. Für das leibliche Wohl sorgte der Männerchor. Den musikalischen Rahmen bildeten die Musikgesellschaft Frick und das Bernerchörli. Die Bewirtung übernahm der Männerchor. Bereits am 27. Juli hatte das 46. Bundesfeierschiessen für Schüler der Jahrgänge 2009 bis 2016 in Frick stattgefunden. Die Rangverkündigung fand im Rahmen der Bundesfeier statt. Die Besten wurden mit Medaillen ausgezeichnet. Allerdings waren die wenigsten erfolgreichen Schützinnen und Schützen vor Ort.