(sw) Seit einigen Jahren wird in Frick ein besonderes Format von Gottesdienst gefeiert: der Gastgottesdienst. Anders als gewohnt ist es nicht der Priester oder Seelsorger, der seine Gedanken zum Evangelium in einer Predigt ausdrückt, sondern wie es der Titel schon sagt, ist ein Gast eingeladen.
Hinter dieser Gottesdienstform steht die Idee, etwas über die Motivation, etwas vom Geist, der uns im Leben und Arbeiten leitet, zu hören. So waren schon ganz unterschiedliche Menschen und Persönlichkeiten in Frick zu Gast, die nicht nur etwas von diesem Geist, der sie leitet, erzählt haben, sondern natürlich auch von ihrer Arbeit. In den vergangenen Jahren waren nicht nur bekannte Persönlichkeiten wie Nationalrat Gerhard Pfister oder Gemeindeammann Daniel Suter zu Besuch, sondern oft auch einfache Menschen, die in gesellschaftlich relevanten Berufen engagiert sind, wie ein Arzt aus dem Kantonsspital, eine Gefängnisseelsorgerin und viele mehr.
Vergangenen Sonntag war Samuel Imbach, der Leiter der Mission der St. Anna-Stiftung aus Luzern, zu Gast. Ein passender Gast, gerade auch zum Muttertag, denn der Einsatz der St. Anna-Schwestern, gilt vor allen Dingen allen Frauen, die Unterstützung und Hilfe im Leben brauchen, und das nicht nur in der Schweiz, sondern in vielen weiteren Ländern. So unterhält die Stiftung eine Kita, ein Alterszentrum und ein Haus für Frauen, die Zuflucht und Beratung suchen. Samuel Imbach ist jedoch innerhalb der Stiftung für den Bereich der Mission verantwortlich. In Indien, Kenia und Tansania haben die St. Anna-Schwestern in ihrer Vergangenheit Einrichtungen und Ordensgemeinschaften aufgebaut, die bis heute existieren, und für die Frauen, die dort leben, wertvolle Arbeit leisten. Sie unterstützen und begleiten die Frauen auf dem Weg zu einem autonomeren Leben. Sei es durch Tagesstätten für Waisenkinder, Schulen aber auch durch Frauengruppen.
Dass Samuel Imbach ausgerechnet in einem christlichen Umfeld arbeitet hat er bei seiner Arbeitssuche nicht geplant. Doch wichtig war ihm, dass er sich mit seinem Beruf sinnvoll engagieren wollte. Da er privilegiert aufwuchs, war es für ihn wichtig mit seiner Arbeit auch etwas an die Gesellschaft zurückzugegeben. In der Vision und dem Leitbild der St. Anna-Schwestern sah er diese Werte gelebt, die ihm wichtig sind. Die St. Anna-Schwestern leben aus einem grossen Schatz an Werten und Überzeugungen, den sie nicht nur in die Welt, sondern auch in die Zukunft weitertragen wollen. Da die Anzahl der St. Anna-Schwestern bereits im 20 Jahrhundert stark zurückging, schufen sie vor 25 Jahren die St. Anna-Stiftung, damit dieses reiche Erbe auch in der Zukunft weitergetragen wird.