(ur) Corona-Virus und Chorsingen, wie ist das vereinbar? Dem SMW Frick (Projektchor der reformierten Kirchgemeinde Frick) ist es gelungen, unter erschwerten Bedingungen im Jahr 2021 das Chorsingen aufrecht zu erhalten. Damit die Sängerinnen und Sänger sich nicht ganz aus den Augen verlieren, startete der Dirigent Dieter Wagner im Winter ein, wie sollte es anders sein, Zoomprojekt: Mit Liederwünschen der Teilnehmenden, Literatur, Reiseerlebnissen, einer Märchenerzählung und mit Livemusik waren die Chorleute auf dem Computerbildschirm präsent.
Über Zoom fanden auch die Proben fürs Projekt 2021, »Das Requiem» von W.A.Mozart und das «Requiem» von Camille Saint-Saens», statt. Es war für die Sängerinnen und Sänger nicht einfach, für sich alleine in der Stube zu Hause zu singen, auch wenn die Klavierbegleitung und die Anweisungen per Zoom sehr unterstützten. Es fehlten immer die andern Stimmen, um sich in ein Ganzes einfügen zu können, und so den Gesamtklang eines Chorwerkes aufzubauen.
Ab April durfte endlich live geprobt werden, allerdings mit Maske, in kleinen Gruppen zu 30 Personen, mit Abstand und mit verkürzter Probedauer. Ob das wohl gut kommen würde für eine Aufführung in der Stadtkirche Aarau und eine zweite im Berner Münster? fragten sich die Teilnehmenden. Der Partnerchor des SMW, der «Singkreis Wohlen bei Bern», probte ebenfalls nach dem gleichen Vorgehen. Ein gemeinsames Probewochenende wurde wegen Corona auf zwei Probesamstage verkürzt, im Notfallplan für die Durchführung der Konzerte war man auf Stufe 3 von 4 möglichen Szenarien angelangt. Trotzdem nahmen die Sängerinnen und Sänger nach der Sommerpause mit der 3G-Regel die Proben zuversichtlich wieder auf, und dann kam der Schreck: Mitglieder des Berner Partnerchores hatten Kontakt mit Covid und mussten für zehn Tage in die Quarantäne. Der zweite Probesamstag musste abgesagt werden. Der SMW fühlte sich wie auf einer Brücke, die über ein Tobel führt, deren Aufhängevorrichtung aber nicht mehr voll belastbar ist. Zu allem Übel stiegen anfangs Oktober die Fallzahlen wieder. Die Konzertplakate waren bereits gedruckt, die Werbung lief. Es begann ein Wettrennen gegen die Zeit. Die Erleichterung war gross, als klar war, dass das Begleitorchester-Orchester «Carlo Coccia di Novara» aus Italien in die Schweiz einreisen durfte und die Aufführungen stattfinden konnten.
Beide Konzerte Ende November waren äusserst erfolgreich. Das Hörerlebnis war in der vollen Stadtkirche Aarau und im mit über 700 Personen gefüllten Berner Münster beeindruckend, klangvoll und hochstehend. Der Durchhaltewille und der grosse Einsatz von allen hatte sich gelohnt und vor allem bestätigt, dass es auch unter erschwerten Bedingungen möglich ist, tolle Projekte zu verwirklichen.
Nun beginnt das neue Projekt des Projektchores SMW Frick mit Musik von Karl Jenkins gleich, wie das alte aufgehört hat. Es wird in Frick wieder geprobt, auch diesmal real mit Maske und per Zoom. Der SMW hofft, das Werk am 26. Juni in der reformierten Kirche in Frick aufführen zu können.
Proben: jeden Donnerstag, 20 bis 21.45 Uhr im Kirchgemeindehaus der reformierten Kirche Frick. Neue interessierte Sängerinnen und Sänger sind im SMW herzlich willkommen. Auskunfte erteilt: Ursula Roth,
Bild: Erfolgreicher Auftritt des Projektchors in Bern. Foto: zVg