(eing.) Am Eidgenössischen Buss- und Bettag feierte die Pfarrei Frick einen besonderen Gastgottesdienst – ein Gottesdienstformat, das die Begegnung mit spannenden Persönlichkeiten ins Zentrum stellt.
Bereits am Muttertag war Elisabeth Burgener, Präsidentin der Caritas Aargau, zu Gast. Dieses Mal erzählte der ehemalige Schweizergardist Romano Pelosi von seinen Erfahrungen im Vatikan.
Pelosi gewährte den Gottesdienstbesuchern einen eindrücklichen Einblick in das Leben und Wirken der päpstlichen Schweizergarde, des ältesten Militärkorps der Welt. Ihre zentrale Aufgabe ist die Sicherheit und der Schutz des Papstes – sei es bei Audienzen, Reisen oder im Vatikan selbst.
Besonders bewegend waren seine persönlichen Erinnerungen an Papst Franziskus. Begegnungen voller Herzlichkeit seien ihm unvergesslich geblieben. Pelosi schilderte, dass die Nähe zwischen Papst und Garde – ja überhaupt mit allen Menschen, die im Vatikan leben – mit Franziskus wohl einzigartig war. Franziskus habe bewusst im Gästehaus Santa Marta gewohnt, um den Menschen nahe zu sein, und damit ein Zeichen gesetzt: Denn das Papstamt gilt als eines der einsamsten Ämter weltweit.
Pelosi erzählte auch von den Herausforderungen für junge Gardisten: dem „Kulturschock“ beim Eintritt in die vatikanische Welt, die so anders sei als die Schweizer Realität. Nicht selten werde der Vatikan von außen missverstanden, betonte er. Umso wichtiger sei die besondere diplomatische Rolle der Kirche in der Welt – eine Rolle, die Franziskus durch seine vielen Reisen geprägt habe und die auch sein Nachfolger, Papst Leo, fortführe.
Viele Gardisten, so Pelosi, nähmen ihre Dienstzeit als „Lebensschule“ mit. Auch für ihn selbst sei diese prägend gewesen. Sie habe sein Interesse an der Geschichte der Kirche vertieft, aber ebenso den Blick auf Menschen und Gesellschaft geweitet. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz studierte er deshalb Soziologie. Tief beeindruckt habe ihn die Botschaft von Papst Franziskus an die Gardisten: dass auch sie Missionare des Glaubens seien – besonders dann, wenn sie wieder in ihre Heimat zurückkehrten.
Der Kirchenchor Frick unter der Leitung von Simon Moesch verlieh dem feierlichen Gottesdienst einen musikalisch festlichen Rahmen. Die Kirche war gut besucht, und viele nahmen die lebendigen Schilderungen Romanos Pelosi als inspirierende Botschaft für den eigenen Glauben und Alltag mit nach Hause.