(ia) Gemeinsam feierten die Christen der beiden Pfarreien „St. Peter und Paul“, Frick und St.Wendelin, Gipf-Oberfrick mit einem Gottesdienst und einer Prozession Fronleichnam. Strahlender Sonnenschein sowie eine angenehm kühle Brise begleiteten die Gläubigen der Prozession auf ihrem Weg durch das Dorf von der katholischen Kirche zur Primarschule, zum Alterszentrum hin zur reformierten Kirche als schönes Zeichen der jahrelangen guten Verbundenheit im Sinne der Ökumene.
1264 wurde dieses Hochfest – erstmals in Lüttich in der Basilika St.Martin gefeiert – ins Leben gerufen von Papst Urban IV. Das Fest soll an das letzte Abendmahl Jesu Christi am Hohen Donnerstag erinnern, einem Tag vor seinem Tod am Kreuz. Er brach das Brot, teilte es mit seinen Jüngern und sagte:“ Das ist mein Leib und der Wein ist mein Blut als ewiges Zeichen des Lebens“. Seitdem wird Fronleichnam jährlich am zweiten Donnerstag nach Pfingsten gefeiert.
Im Mittelpunkt des diesjährigen Fronleichnamsgottesdienstes, den Pfarrer Leo Stocker mit Gemeindeleiter Martin Linzmeier zelebrierte, stand der Frieden. Ein zerbrechliches Gut, wie der furchtbare Krieg in der Ukraine erneut zeigt, sagte Leo Stocker in seiner nachdenklichen Predigt. Doch ob Krieg oder Frieden entscheide sich nicht erst an der Front, sondern viel früher. Frieden beginne in den Herzen der Menschen. Jesus habe gezeigt, dass wir nicht in Frieden leben können, solange wir Menschen, aus welchem Grund auch immer, ausschliessen, benachteiligen oder gar hassen. Jesus hat seinen Feinden verziehen. Und so wie Jesus können auch wir teilen um Frieden, Freude und Gerechtigkeit zu schaffen.
Musikalisch gestalteten die Kirchenchöre beider Pfarreien sowie die Erstkommunionkinder die heilige Messe.
Die Musikgesellschaften von Frick und Gipf-Oberfrick begleiteten die Prozession, gaben schmetternd Takt und Ton an. Fröhlich streuten Blumenkinder Blütenblätter auf den Weg, Pfarrer Leo Stocker trug die Monstranz unter dem Baldachin, dabei waren Kirchenfahne, Jesusfahne, Josefsfahne, Ministranten, die Trachtengruppe Gipf-Oberfrick, Kirchenpflege und viele Gemeindemitglieder.
Religionsschüler der siebten Klasse hatten für die drei Stationen der Prozession wunderschöne farbige Bildteppiche aus Sägespänen gestaltet zu den Themen „Frieden mit dem Nächsten“, Frieden mit sich selbst“ und „Frieden mit der Schöpfung“. Schulleiter Peter Boss begrüsste an der Primarschule alle Prozessionsteilnehmer. Er unterstrich: „Eingebunden in die Gemeinschaft sei die Schule ein Spiegel der Gesellschaft. Zusammen lernen, füreinander da sein, aufeinander zugehen und verzeihen seien Grundlagen des Friedens mit dem Nächsten.“
Pfarrer Leo Stocker betonte am Alterszentrum, dass der Teppich mit dem Friedenszeichen im Herzen wunderbar zeigt, dass nur derjenige, der mit sich selbst zufrieden ist, Frieden schaffen und weitergeben kann. An der dritten Station, der reformierten Kirche, mahnte Stocker, Frieden sei nur möglich, wenn die Menschen die Schöpfung in ihrer bunten Vielfalt bewahren. Sie sei Lebensgrundlage nicht nur für uns selbst, sondern auch für nachfolgende Generationen. Sehr schön auch wiedergegeben im Teppichbild – Gott möchte durch Jesus Christus eine Erde schaffen, auf der Gerechtigkeit und Frieden herrschen.