(ofi) Es war ein spannender Vortragsabend im Zivilschutzzentrum Eiken, welches aufgrund der Erneuerungskur von 2021 (erbaut 1983) ideale Voraussetzungen bietet für Informationsanlässe. Für die Aktionsgruppe «Pro Wasser» stellte am Mittwochabend Ingenieur Josef Amsler, Kaisten, fest, dass mit einer solchen Informationsplattform Fachwelt und Wissenschaft aus erster Hand aktuelle Informationen vermitteln können.
Die Aktualität war durch die bevorstehende Abstimmung gegeben und die rundum dramatischen Ereignisse in Oberitalien, Frankreich oder Spanien zeigten aktuell zur Genüge den «Praxisbezug».
Klimawandel und seine Folgen
Der Referent Dr. Matthias Huss, Leiter des Schweizer Gletschernetzwerkes an der ETH Zürich, betonte, dass die Gletscher die Botschafter des Klimawandels seien. Mindestens zwei Mal im Jahr vermisst und beobachtet seine Expertengruppe die Schweizer Gletscher. Seit 15 Jahren ist Huss in dieser Funktion tätig. 2022 muss als Extremjahr bezeichnet werden. Der Griesgletscher wurde als «lebloser Eisresten in der Wüste» vorgefunden und der Eisverlust am Konkordiaplatz beim Grossen Aletschgletscher betrug 6 Meter. Der Schwarzbachfirn bei Andermatt musste im Messprogramm aufgegeben werden. Seit dem Jahr 2000 gingen in der Schweiz 35% des Eisvolumens verloren. Eislawinen, mehr Gefahren für Bergsteiger und Bergstürze sind direkte Folgen. Notmassnahmen, wie Abdeckungen oder künstliche Beschneiung, können örtlich etwas bringen, sind aber wenig nachhaltig und im Verhältnis zum Aufwand ist das Resultat letztlich bescheiden.
Zusammenhang ist nachgewiesen
Ein klarer Zusammenhang der Erderwärmung mit der CO2-Belastung ist gegeben, weltweit nachgewiesen und in der Schweiz um Faktor zwei höher als im globalen Mittel. Ohne Massnahmen und Gegensteuer – wie das die Abstimmungsvorlage aufzeigt – verliert der an sich gigantische Wasserspeicher der Berge ausgerechnet im Hochsommer viel Wasser, genau dann, wenn es am dringendsten gebraucht würde.
Die lebhafte Diskussion wurde beim Apéro intensiv fortgesetzt und der Referent stand insgesamt über zwei Stunden für das Referat und die Fragenbeantwortung zur Verfügung. Das zeigte, dass fundierte Sachkunde durch die Wissenschaft und in diesem Falle die lange Erfahrung des praxisnahen Referenten mit Bergen, Schnee und Eis eine grosse Beachtung und Applaus durch die interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer fand.