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Erwartungsvolle Mitglieder an den geschmackvoll dekorierten Tischen, liessen sich vom Referenten mitreissen. Foto: zVg

Wine & Dine der Weinfreunde Fricktal – Thema: «Tour de Suisse»

(rs) Am 25. März trafen sich 54 Teilnehmende am Vereinsanlass «Tour de Suisse» im Restaurant Post in Bözen. Präsident Urs Hofer begrüsste alle herzlich, insbesondere Organisator und Degustationsleiter Ralph Schneiter.

Ein vielfältiges und spannendes Thema sollte die Teilnehmer der Anlasses durch den Abend begleiten – Swissness im Glas und auf dem Teller garantiert. Die 62 AOC der 26 Schweizer Weinbaukantone, die sich auf sechs grössere Anbauregionen aufteilen (VS, VD, GE, TI, Deutschschweiz und die Drei-Seen-Region).
Der zum Apéro gereichte Kräuter- und Speckzopf wurde begleitet vom Schaumwein Genevoisie, Jahrgang 2019, der Domaine Les Perrières in Satigny (GE). Eine Assemblage aus Chardonnay, Pinot Noir und Merlot, traditionelle Flaschengärung und zwei Jahre Lagerung auf der Hefe. Subtile Zitrus- und Ananasnoten, wenig Brioche, dafür frisch, fruchtig und äusserst trinkig. Fakten, wie Gesamtrebfläche der Schweiz, Aufteilung dieser nach Kantonen, Jahresproduktion und Weinkonsum der letzten 25 Jahre im Vergleich, sowie die Top5 der meistangebauten weissen – und roten Rebsorten vermittelten den theoretischen Einstieg in die Weinreise quer durch die Vielfältigkeit der Schweizer Weinlandschaft.
Vorstandsmitglied Ralph Schneiter hatte diese Tour durch die Weinregionen der Schweiz selber vorbereitet und mit viel Engagement vorgetragen.Die erste Vorspeise, eine Selleriecrèmesuppe mit Marroni, wurde passend begleitet vom Chasselas Sélection 2020 der Domaine Sain-Sébaste in St.Blaise (NE) und dem Sauvignon Blanc 2020 vom Weingut Schlössli aus Schafis am Bielersee (BE). Der Chasselas überzeugte mit zitrischen und blumigen Noten, süffig am Gaumen und einem frischen und lebendigen Charakter. Der SB zeigte dezente Holunderblüten- und Cassisnoten, nie zu aufdringlich, aromatisch und mit angenehm zurückhaltender Restsüsse.
Die zweite Vorspeise ein Gaumenschmaus: Bärlauchpasta mit Rheinfelder Swiss-Shrimp und Oberhöfler Coppa-Chips wurde umrahmt vom Petite Arvine Les Perlines 2020 von Maison Gilliard in Sion (VS) und einem Chardonnay 2020 vom Weingut Leibacher aus Hemishofen (SH). Der Petite Arvine zeigte sich äusserst fruchtig (Grapefruit, Limonen). Blumige Nuancen und mit der sortentypischen Salzigkeit und sehr kraftvoll am Gaumen. Der barrique ausgebaute Chardonnay mit schöner Balance zwischen exotischen Fruchtnoten und einer leichten Röstaromatik, Vanille und Butterscotch vom Holzausbau; sowie einer cremig weichen Struktur. Beide Weine harmonierten vorzüglich mit dem Menu.

Als Zwischengang , Greyerzer Käsequiche und der Schwank im Glas zum Rotwein
Ein Osterfinger Blauburgunder Classique 2020 der GVS Schachenmann aus Schaffhausen (SH) und ein Pinot Noir 2020 vom Weingut zur alten Post, Georg Schlegel, Jenins (GR). Beide Pinots mit primärfruchtigen Waldbeeraromen, etwas Kräuterwürze vor allem beim Bündner Herrschäftler, beide mit filigranem und mittlerem Körper. Ein paar Schwenker des Glases und auch der Jeninser Pinot Noir öffnete sich für echten Trinkgenuss.
Präsident Urs Hofer übergibt dem Referenten Ralph Schneiter ein wohlverdientes Präsent und bedankt sich, im Namen der Teilnehmer, für den ausserordentlich gelungenen Abend. Foto: zVgZum Hauptgang servierte uns das Küchenteam am Stück gebratenen Schweizer Rinds-Hohrücken an Rotweinjus, Kartoffelstock und Ofenranden. Die vegetarische Alternative: Kichererbsen-Gemüse-Stroganoff mit Bärlauch-Käsekugeln und Portulak. Dazu wurden ein Syrah Réserve des Administrateurs 2018 von Cave St.Pierre in Chamoson (VS) und den Flagschiff Merlot Sassi Grossi von Gialdi aus Mendrisio (TI) ausgeschenkt. Der Syrah betörte mit Beeren – und Gewürznoten, dicht und stoffig am Gaumen und feinen Gerbstoffen. Am Grand Prix du Vin Suisse zu Recht mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Der reinsortige Merlot legte noch eine Schippe drauf, nicht nur preislich. Von einer immensen Aromenkomplexität gezeichnet, Pflaumenaromen, feine Röst- und Schokoladenoten vom Barriqueausbau, noch jung aber ungemein geschliffene Tannine, perfekt strukturiert mit langem Abgang. Chapeau, ein grossartiger Hauptgang. Tatsächlich harmonierte die Kombination aus fruchtigen und erdigen Noten auch des Randengemüses vorzüglich mit dem breiten Aromenfächer der beiden Rotweine.
Den süssen Abschluss bildete ein wunderbar cremiges Joghurt Panna Cotta mit im Weissweinsud geschmorten Fricktaler Birnen, begleitet vom Malvoisie Le Primat 2020 der Domaine Fils Maye in Riddes (VS). Der Wein zeigte Quitten aber auch Karamelnoten, herrlich balanciertem Süss- und Säurespiel und animierendem Trinkfluss – wow.
Ein gelungener und weinseeliger Abend neigte sich leider schon dem Ende zu, dem Applaus nach zu urteilen, ein sehr ermunterndes Votum – und sogleich reifte spontan der Entschluss: dieser Anlass könnte durchaus in eine Fortsetzung gehen. «Tour de Suisse 2».

Bilder: - Erwartungsvolle Mitglieder an den geschmackvoll dekorierten Tischen, liessen sich vom Referenten mitreissen.
- Vorstandsmitglied Ralph Schneiter hatte diese Tour durch die Weinregionen der Schweiz selber vorbereitet und mit viel Engagement vorgetragen.
- Präsident Urs Hofer übergibt dem Referenten Ralph Schneiter ein wohlverdientes Präsent und bedankt sich, im Namen der Teilnehmer, für den ausserordentlich gelungenen Abend. Fotos: zVg