(dd) Im Rahmen seiner Herbstexkursion lud der Naturschutzverein Sulz-Laufenburg (NVSL) ein zur Besichtigung der Kompostieranlage der Leureka AG in Leibstadt. Einleitend gab Geschäftsführer Martin Leuenberger einen Überblick über die Tätigkeiten seines Unternehmens, welches vier Kompostieranlagen sowie eine Vergärungsanlage betreibt.
Die Kompostieranlage in Leibstadt wurde vor knapp 40 Jahren in erster Linie für den Eigenbedarf der Gärtnerei geschaffen. Heute werden dort jährlich rund 40 000 Tonnen Grüngut angeliefert und zu Kompost verarbeitet. Ein grosser Teil des Endprodukts gehe wieder an die Landwirtschaft zurück, wo dieses der Verbesserung der Böden diene, erklärte Leuenberger.
Ärger mit dem Plastik
Ein sehr grosses Ärgernis ist für Martin Leuenberger die Verunreinigung des Grünguts mit Plastik. Obwohl dieser teils maschinell ausgeblasen werden könne, müsse ein erheblicher Teil letztlich von Hand herausgelesen werden. Schlimm findet er insbesondere kleine Plastikteilchen, welche nur schwer zu erkennen sind. Hier ärgert sich Leuenberger insbesondere über die auf etlichen Biofrüchten aufgeklebten, runden Zertifizierungen auf münzgrossen Plastiketiketten.
Auf dem Rundgang konnten die Teilnehmenden die Kompostierung verfolgen von der Anlieferung bis zur Lagerung des fertigen Komposts. Das angelieferte Grüngut wird von den Greifarmen eines Baggers in eine grosse, containerartige Maschine geladen. Dort wird das Material zerkleinert und landet auf einem mächtigen Komposthaufen, wo der Gärprozess einsetzt. Im Innern habe der Komposthaufen eine Temperatur von bis zu 76°, erklärt Leuenberger. Mit einem Ungetüm einer Maschine wird der Komposthaufen regelmässig umgeschaufelt.
Vielfältige Produkte
Die letzte Station ist wieder eine imposante Maschine, welche den reifen Kompost siebt und an drei Auswürfen verschiedenkörniges Material ausspuckt. Gleichzeitig wird mit Hilfe einer Absauganlage der Plastik so weit wie möglich abgesaugt.
Der fertige Kompost lagert in einer grossen Halle, wo sämtliche Endprodukte, welche die Leureka zum Verkauf anbietet, zu sehen sind. Hier warten gewöhnlicher Humus in verschiedenen Körnungen, Moorbeetsubstrate, Holzschnitzel, Rindenmulch und vieles mehr auf ihre Abnehmer.
Es war zweifellos ein höchst interessanter Einblick, den Martin Leuenberger den Exkursionsteilnehmern in seinen Betrieb bot, der ohne ein einziges Gramm Chemie das massenhaft anfallende Grüngut einer sinnvollen und nützlichen Wiederverwendung zuführt. Schade eigentlich nur, dass ausgerechnet die Gemeinde Laufenburg nicht unter den Lieferanten ist und ihr Grüngut ökologisch unsinnig in den Raum Aarau zur Verwertung karrt.
Abschliessend lud der NVSL sämtliche Teilnehmenden zu einem Apéro ins «Milchhüsli» nach Sulz ein.