Ein Produkt der  
Die grösste Wochenzeitung im Fricktal
fricktal info
Verlag: 
Mobus AG, 4332 Stein
  Inserate: 
Texte:
inserat@fricktal.info
redaktion@fricktal.info
Fricktalwetter
Mäßig bewölkt
9.3 °C Luftfeuchtigkeit: 59%

Samstag
8.4 °C | 18.5 °C

Sonntag
7.7 °C | 20.9 °C

So soll es im Eingangsbereich des Museum Schiff aussehen. Visualisierung: zVg

Neuer Anlauf für Museum Schiff – Museumsverein beider Laufenburg

Der Museumsverein beider Laufenburg stellte sich an der Versammlung am Freitag mehrheitlich hinter ein neues Modernisierungskonzept. Dieses sieht vor, das Museum Schiff für 4,3 Millionen Franken zu sanieren und zu erweitern. 1,51 Millionen Franken sollen von der öffentlichen Hand kommen.

PETER SCHÜTZ

Im Februar 2020 hatten die Einwohner in einer Referendumsabstimmung Ja zu einem Kredit gesagt, die Ortsbürger hingegen ihren Kreditanteil von 850 000 Franken abgelehnt. Jetzt wagt der Museumsverein den zweiten Versuch. Das Finanzierungskonzept umfasst Beiträge der Ortsbürger- und Einwohnergemeinde und des Swisslos-Fonds, ausserdem Eigenmittel des Vereins sowie Spenden. Laut Joe Schnetzler, Kassier des Museumsvereins, könnte die Ortsbürgergemeinde 850 000 Franken, die Einwohnergemeinde 500 000 Franken beisteuern. Darüber soll der Souverän im November 2022 entscheiden. Auch die Stadt Laufenburg DE soll mit 150 000 Euro ins Boot geholt werden. An Subventionen könnten 980 000 Franken vom kantonalen Lotteriefonds (Swisslos) plus 250 000 Franken von der kantonalen und eidgenössischen Denkmalpflege fliessen. Hinzu sollen zugesicherte Spenden von Privatpersonen in Höhe von 600 000 Franken, Spenden von Firmen (650 000 Franken) und weitere Zuwendungen, unter anderem durch Crowdfunding, kommen. Die Eigenfinanzierung des Museumsvereins würde 250 000 Franken betragen.

Fast ein Museum im Museum. Hannes Burger im Aussenlager in Rheinsulz.  Foto: Peter SchützEin Museum für alle
Als nächstes sind Gespräche mit allen Ziel- und Bevölkerungsgruppen geplant – eine Aufgabe, der sich Rudolf Lüscher, zuständig für die Kommunikation, annehmen will. Lüscher betonte: «Nach 40 Jahren erfolgreicher Geschichte muss nun etwas gehen. Es ist wichtig für Laufenburg, dass das Museum saniert wird. Es ist ein Museum für alle.» Joe Schnetzler bezeichnete das Projekt als «Mehrgewinn». Und: «Wir sind zuversichtlich, sonst würden wir nicht wieder antreten. Unsere Aufgabe ist es jetzt, zu überzeugen.»

Bessere Erschliessung
Das aktuelle Projekt könne nicht direkt mit demjenigen von vor drei Jahren verglichen werden. Zwischenzeitlich sei eine bessere Erschliessung erarbeitet worden, so Joe Schnetzler. Konkret: Der Zugang ins Museum soll von der Fischergasse aus erfolgen. Dadurch wird er behindertengerecht. Laut Schnetzler handelt es sich um ein «modernes, auf die Zukunft ausgerichtetes Projekt». Demnach wird die Ausstellungsfläche um 670 Quadratmeter nahezu verdoppelt. «Der Vorstand und die Projektleitung wollen ein Museum, das die ganze Bevölkerung anspricht», hielt Joe Schnetzler fest. Hannes Burger, Präsident des Museumsverein, ergänzte: «Da der oberste Kulturchef, Swisslos und die kantonale Denkmalpflege positive Zeichen gegeben haben, bin ich überzeugt, dass auch die Hürde Gemeinde und Ortsbürger genommen werden kann.»

Hannes Burger mit einem Teil der Keramiksammlung in Rheinsulz. Foto: Peter SchützAussenlager in Rheinsulz
Hannes Burger unterrichtete die Versammlung über das Aussenlager des Museums in der Zivilschutzanlage in Rheinsulz. Bisher waren die Kulturgüter – Bilder, Keramiken – im Estrich des Museums unter alles andere als klimatisch optimalen Bedingungen gelagert. Nun konnten sie in das Aussenlager umgesiedelt werden. Dafür wurden Gitter-Gleitwände angebracht, damit die grösseren Bilder aufgehängt werden können. Auch das Klima konnte optimiert werden. Hannes Burger: «Es ist nun fast ein Museum im Museum.» Zur aktuellen, von Vizepräsidentin Ariane Dannacher kuratierten Ausstellung «Gefahr am Fluss» sagte er: «Wir haben das Thema getroffen und die Besucher kommen von weit her.»
Nach über 40 Jahren Museumsbetrieb und über 40 Ausstellungen stehe nun jedoch eine Sanierung und Neukonzeption an, so Burger. Er freue sich über die Zusicherung von Spenden und sei guter Hoffnung, mit den Ortsbürgern eine Einigung zu finden, sagte er. Das Museum wird im Auftrag und mit Beiträgen beider Städte Laufenburg betrieben. Der Trägerverein zählt rund 360 Mitglieder.

 www.museum-schiff.ch

Bilder
Erstes Bild: So soll es im Eingangsbereich des Museum Schiff aussehen . Visualisierung: zVg
Zweites Bild: Fast ein Museum im Museum. Hannes Burger im Aussenlager in Rheinsulz. Foto: Peter Schütz
Drittes Bild: Hannes Burger mit einem Teil der Keramiksammlung in Rheinsulz. Foto: Peter Schütz