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Die neue Präsidentin, Anita Stocker, bedankt sich bei Vorgänger Hans Burger für dessen Tätigkeit als Präsident des Museumsvereins Laufenburg. Foto: Peter Schütz
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Mit neuer Kapitänin «gut im Wind» – GV des Museums Schiff

Der Museumsverein Laufenburg geht den Umbau vom Museum Schiff mit einer neuen Präsidentin an. Anita Stocker aus Rheinsulz rückt für Hans Burger, der die Geschicke des Vereins seit 2007 leitete, nach. Burger gab sein Amt an der Generalversamm­lung am Freitagabend ab. «Der gute Geist des Museums», so Kuratorin Ariane Dannacher, wurde zum Ehrenmitglied ernannt.

PETER SCHÜTZ

Die Wahl von Anita Stocker zu Burgers Nachfolgerin erfolgte einstimmig. Seit 2019 gehört sie dem Vorstand des Museumsvereins sowie dem Projektteam «Modernisierung und Sanierung» an. Ihr Ziel als neue Präsidentin formulierte sie so: «Das Modernisierungsprojekt mit gehissten Segeln auf Kurs halten.» Auf die studierte Kunsthistorikerin kommt nun viel Arbeit zu, denn die Versammlung erteilte am Freitag die Freigabe für die Modernisierung des Museums mit einem Kreditrahmen von 5,15 Millionen Franken. «Der Wind steht günstig», sagte Vereinskassier Josef Schnetzler, «die Finanzierung des Projektes ist sichergestellt.» Aber auch: «Wir sind uns bewusst, auf was wir uns einlassen», so Schnetzler. Rund 3,5 Millionen Franken (72 Prozent) steuert die öffentliche Hand bei: der Swisslos-Fonds, der Kanton Aargau (Denkmalpflege), die Gemeinden Laufenburg auf beiden Seiten des Rheins. Im November 2022 hatten die Laufenburger Einwohner 500 000 Franken, die Ortsbürger 850 000 Franken und der Stadtrat von Laufenburg/Baden 150 000 Euro zugesichert. Hinzu kommen Spenden von Privatpersonen, Firmen, Stiftungen, Kirchen und vor kurzem auch ein Vermächtnis. Zwei andere Anträge wurden von der Versammlung am Freitag ebenfalls genehmigt: die Aufnahme eines Kredites von 200 000 Franken als weitere Liquiditätsreserve oder «Pufferfinanzierung» sowie die Errichtung einer Grundpfandverschreibung. Letztere setzt der Kanton Aargau zur Sicherstellung einer zweckgemässen Verwendung von 1,6 Millionen Franken aus dem Swisslos-Fonds voraus. Revisor Thomas Müller mahnte an, dass der Vorstand trotz Bauleitung den Finanzplan bezüglich Offerten, Aufträgen und Zahlungen zeitnah-periodisch kontrollieren und allenfalls korrigieren soll.
Die Räumungsarbeiten im Museum haben bereits begonnen. Bis Ende 2023 soll das Museum geräumt sein. «Alles muss einen geeigneten Platz finden», sagte Ariane Dann­acher. Als vorübergehendes Lager soll unter anderem die ehemalige Zivilschutzanlage in Rheinsulz, die der Museumsverein bereits nutzt, dienen. Zum Schutz des Inventars, insbesondere der Gemälde und Grafik, vor Feuchtigkeit will der Verein dort ein Klimaaggregat beschaffen. Kosten: 12 000 Franken, finanziert aus laufenden Mitteln. Auch diesem Antrag stimmte die Versammlung zu.

So soll es im Museum Schiff nach der Modernisierung aussehen.  Foto: zVgBaubeginn Frühjahr 2024 – Eröffnungsfeier Mai 2026
Die nächsten Schritte auf dem Weg zur Museumsmodernisierung sind abgesteckt: Ende April sollen die Verträge an die Planer vergeben werden, für Ende Mai ist die Startsitzung des Projektteams geplant. Dann soll es mit Tempo an die Baubewilligung gehen, so dass diese – wenn alles glatt läuft – Ende 2023 erteilt werden könnte. Als Baubeginn wird Frühling 2024 angepeilt. Ende 2025 soll der Bau abgeschlossen werden. Die Eröffnungsfeier ist für Mai 2026 vorgesehen. In der Zwischenzeit will der Museumsverein aktiv bleiben. Laut Ariane Dann­acher sind Vorträge und eine Retrospektive der bisherigen Ausstellungen an mehreren Orten geplant.

Dämpfer durch CS-Crash
Einen Dämpfer erlitt der Museumsverein durch den Crash der Crédit Suisse, als seine Wertschriften mit einem Nominalwert von 30 000 Franken bachab gingen, nachdem der Bundesrat im Notrecht Obligationen für wertlos erklärt hatte. «Da ist man machtlos», resümierte Kassierer Josef Schnetzler. Peter Böhnel übte Kritik am Handel mit Obligationen. «Das ist ein gewagtes Spielchen, ein Risko für den Verein.» Josef Schnetzler konterte: Die betroffenen Obligationen hätten in den letzten zehn Jahren Erträge von 35 000 Franken «reingespült». Der Museumsverein habe noch Obligationen von zwei Kraftwerken und einem Agrarunternehmen, so Schnetzler.

Von links: die Vizepräsidenten Ariane Dannacher und Erich Lauber, die neue Präsidentin Anita Stocker mit ihrem Vorgänger Hans Burger sowie Kassier Josef Schnetzler.  Foto: Peter SchützVorstandswahl
Die Vorstandswahl führte Tagespräsident Dieter Deiss durch. Ergebnis: Vizepräsidenten bleiben Ariane Dannacher und Erich Lauber, Kassier bleibt Josef Schnetzler – jedoch nur für ein Jahr. Das Mitgliederwesen betreut Ilse Jehle, Beisitzer sind Daniel Waldner, Stefan Lehmann (neu) und Hans Burger. Revisoren sind Thomas Müller und Jörg Schutzenbach (neu). Der Museumsverein hat aktuell 395 Mitglieder.
Der Museumsverein im Internet: www.museum-schiff.ch

Bilder
Erstes Bild: Die neue Präsidentin, Anita Stocker, bedankt sich bei Vorgänger Hans Burger für dessen Tätigkeit als Präsident des Museumsvereins Laufenburg. Foto: Peter Schütz
Zweites Bild: So soll es im Museum Schiff nach der Modernisierung aussehen. Foto: zVg
Drittes Bild: Von links: die Vizepräsidenten Ariane Dannacher und Erich Lauber, die neue Präsidentin Anita Stocker mit ihrem Vorgänger Hans Burger sowie Kassier Josef Schnetzler. Foto: Peter Schütz