(se) Es ist Samstagabend nach der Eröffnung der 18. Kulturnacht in Laufenburg, als plötzlich ein lautes Sirenenheulen durch den Abendhimmel schallt. Zwei orientalisch gekleidete Frauen und ein verdeckter Mann schreiten mit einem grossen Banner über die Strasse des Laufenplatzes bis zur Kulturbühne, vor der sich bereits eine Menschenmenge tummelt. Die interdisziplinäre Tanzshow «Vier Wege der Metamorphose» wird mit einer deutlichen Botschaft eröffnet, welche dem Publikum auf dem roten Banner klar entgegen prangt: «Nein zum Krieg».
Weltenwanderer und Bewusstseinskünstler Felix Nguyen performte an diesem Abend vier Tänze, die die Reise des Menschen vom materiellen Äusseren zum seelisch-geistig Inneren darstellen und den Umgang mit den möglichen Herausforderungen dieses Weges thematisiert. Die Darbietung enthielt die Kombination und Verbindung verschiedenster Stile. So erschien Nguyen erst als Freestyle-Streetdancer, maskiert mit Sturmhaube, dann angelehnt an Michael Jackson im eleganten Stil mit einer stummen Impro-Pantomime-Einlage und einem Tanz zum Lied «Jam». Anschliessend bot er gemeinsam mit Tänzerin Lisa Tran Duong einen modernen Bollywood-Tanz dar und rundete die Show mit seinem Tanz «Core of a Nature» ab.
Begleitet von alarmierenden Sirenen, wurde die Performance an verschiedenen Stellen mit politischen Statements zu Krieg und Klimawandel unterbrochen, wie «Frieden und Gerechtigkeit gestalten» oder «Tomorrow is too late». Mit seinem Gedicht «Lektionen des Lebens» schlug der Bewusstseinskünstler eine Brücke zwischen seinem rebellischen Hinweisen auf die aktuellen Katastrophen unserer Welt und einer Annäherung an einen möglichen persönlichen Umgang mit den Kriegen und Krisen im Äusseren, aber auch im ganz persönlichen Inneren. «Verfalle niemals dem Verzagen und wenn es Dich auch zu Boden zwingt», heisst es darin unter Anderem – eine wachrüttelnde Ansage und ein ermutigender Aufruf an Jede und Jeden, sich den Herausforderungen in uns und somit auch denen der Welt, unnachgiebig zu stellen und für neue Werte und eine neue Lebensweise zu kämpfen.