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Neun ehemalige Gemeindeschreiber des Kantons erhielten an der Versammlung der Aargauer Gemeindeschreiber ihre Urkunde als Freimitglied. Foto: Peter Schütz

Im Zeichen des Wandels – Michael Widmer aus Frick übernimmt den Vorsitz der Aargauer GemeindeschreiberInnen

Die Generalversammlung des Verbands Aargauer Gemeindeschreiberinnen und Gemeindeschreiber am Montag in der Stadthalle Laufenburg stand im Zeichen des Wandels. Zum einen stand der Wandel im Zug der Digitalisierung im Mittelpunkt, zum anderen auch ein personeller Wandel im Verbandsvorstand. Nach dem Rücktritt von Präsident Hugo Kreyenbühl aus gesundheitlichen Gründen Ende November 2019 übernahm Michael Widmer, Frick, die interimistische Leitung des Verbands.

PETER SCHÜTZ

Urs Schuhmacher rückte als Vizepräsident nach. Der freiwerdende Sitz des Bezirks Baden konnte mit Jennifer Jaun, Ehrendingen, besetzt werden. Jennifer Jaun wurde anlässlich einer digitalen Abstimmung als neues Vorstandsmitglied, Michael Widmer als Präsident bestätigt, nachdem die ordentliche Generalversammlung wegen der Corona-Pandemie 2020 nicht hatte durchgeführt werden können. Weniger als ein Jahr nach seinem Rücktritt starb Hugo Kreyenbühl – «für uns alle ein Schock», so Michael Widmer am Montag. An der Versammlung gab es aber auch Grund zur Freude. Fabian Humbel, Andrea Stoltenberg und Luca Zanatta absolvierten die Prüfungen Öffentliches Gemeinwesen Fachkompetenz Gemeindeschreiber mit jeweils 5,3.

Michael Widmer aus Frick, neuer Präsident des Verbands Aargauer Gemeindeschreiberinnen und Gemeindeschreiber (links), mit Regierungsrat Dieter Egli. Foto: Peter SchützWandel durch Digitalisierung
Michael Widmer konnte zudem vor Ort neun ehemalige Gemeindeschreiber zu neuen Freimitgliedern des Verbands ernennen. Das sind: Werner Bünzli, zuletzt in Mägenwil tätig, Susi Campadelli (Unterentfelden), Erwin Eichenberger (Oberlunkhofen), Heinz Gloor (Menziken), Felix Irniger (Widen), Beat Kaufmann (Bünzen), Erich Keller (Niederrohrdorf), Anton Laube (Ennetbaden) und Markus Vogt (Villigen). Dass nichts so beständig ist wie der Wandel, sei nichts Neues, sagte Michael Widmer in seinem Jahrebericht. «In der Arbeitswelt der öffentlichen Verwaltungen wird der Wandel im Zuge der Digitalisierung derzeit zusätzlich beschleunigt», stellte er fest.
Auch die Arbeit im Verbandsvorstand sei dadurch geprägt: «Es vergeht keine Vorstandssitzung ohne Traktandum mit digitalem Bezug», so Widmer. Und: «Der digitale Wandel findet statt, ob wir dies wollen oder nicht.» Indem der Verbandsvorstand digitale Projekte mitinitiiert und sich darin engagiert, könne er die Veränderungen aktiv mitgestalten und dabei die Interessen der Gemeinden und Gemeindeschreiber einbringen. «Unser Credo ist dabei, dies konstruktiv, aber auch kritisch zu tun», betonte Widmer. Die Bevölkerung habe zunehmend den Anspruch, möglichst viele Leistungen digital zu jeder Zeit und von jedem Ort aus beziehen zu können – auch von öffentlichen Verwaltungen. Diese Entwicklung würde alle drei staatlichen Ebenen – Bund, Kanton, Gemeinde – zwingen, die Zusammenarbeit zu überdenken.

Lokale Aufgaben vor Ort lösen
Michael Widmer: «Ich bin überzeugt, dass es auch in Zukunft richtig ist, lokale Aufgaben vor Ort möglichst bürgernah zu lösen und möglichst viele Entscheidungsbefugnisse den Gemeinden zu übertragen.» Mit Blick auf das sich rasant wandelnde Umfeld für die Gemeinden erinnerte er daran, dass diese und ihre Gemeindeschreiber auf einen starken Berufsverband angewiesen sind.

Gemeindeschreiber wichtige Bezugspersonen
Laufenburgs Stadtamman Herbert Weiss erachtete ein gutes Einvernehmen von politischen Mandatsträgern und Gemeindeschreibern als unerlässlich, denn Letztere seien «wichtige Bezugspersonen». Schliesslich der Aargauer Regierungsrat Dieter Egli: «Die Gemeindeschreiber sind diejenigen, welche die Fäden in den Händen haben.» Das politische Klima sei rauer geworden, bemerkte er. Er appellierte an einen «respektvollen Diskurs». Dieser müsse geschützt und erhalten werden, «da setze ich auf die Gemeindeschreiber». Denn: «Respekt ist das Schmiermittel für unsere Institutionen», so Egli.

Bilder:
Neun ehemalige Gemeindeschreiber des Kantons erhielten an der Versammlung der Aargauer Gemeindeschreiber ihre Urkunde als Freimitglied.
Michael Widmer aus Frick, neuer Präsident des Verbands Aargauer Gemeindeschreiberinnen und Gemeindeschreiber (links), mit Regierungsrat Dieter Egli.
Fotos: Peter Schütz