Maria-Theresia Rist ist Trägerin des Friedenspreises 2022 von Laufenburg. Die erste Kultur- und Tourismusbeauftragte der Stadt Laufenburg/Baden erhielt den Preis am Freitag in Anerkennung ihres grenzüberschreitenden Engagements.
PETER SCHÜTZ
Die Preisverleihung durch Stadtammann Herbert Weiss und Bürgermeister Ulrich Krieger fand in der Kultschüür statt. Maria-Theresia Rist war Initiantin von Projekten, die heute noch bestehen: Fliessende Grenzen, kulinarische Salm- oder Habsburgerwochen, Weihnachtsmarkt. Zudem betreute sie das Interreg II-Programm, aus dem die Kulturtage und der grenzüberschreitende Veranstaltungskalender entstanden sind. «Maria-Theresia Rist hat es geschafft, nie das Problem in der Umsetzung zu sehen, sondern vielmehr den Ansporn, Kompromiss und Mittelweg zu finden», erklärte Herbert Weiss. Für die Preisträgerin sei es immer eine Selbstverständlichkeit gewesen, im grenzüberschreitenden Kulturausschuss sowie im Verkehrsverein mitzuwirken. «Sie war nicht einfach dabei, sondern sah immer wieder, wo es etwas zu tun und anzupacken gibt», sagte Weiss. Sie habe nicht nur beruflich gewirkt, sondern nebenbei auch ein grosses ehrenamtliches Engagement gezeigt. «Dabei lag ihr Fokus immer auf Laufenburg», so Weiss. Auch politisch war die neue Preisträgerin aktiv: von 2010 bis 2019 war sie im Gemeinderat der Stadt Laufenburg/Baden. Während ihrer Amtszeit habe sie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit stets in den Vordergrund gestellt, bemerkte Herbert Weiss. «Maria-Theresia Rist steht wie keine Zweite für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit», sagte er. Die Stadt- oder Landesgrenze habe sie nie von ihrem unermüdlichen Einsatz abgehalten. Dank ihrer persönlichen Kontakte zur französischen Partnerstadt Le Croisic seien viele wertvolle, völkerverständigende Begegnungen entstanden – auch zur Schweiz. Obwohl im Ruhestand, sei Maria-Theresia Rist nach wie vor mit dem kulturellen Leben beider Laufenburg als Mitgründerin und Vorsitzende des Fördervereins «Kultur im Schlössle» sowie als Jurymitglied des Stipendiums Burgschreiber zu Laufenburg eng verbunden. Herbert Weiss bezeichnete Maria-Theresia Rist als «Brückenbauerin für die Zusammenarbeit beider Städte». Bürgermeister Ulrich Krieger erklärte: «Mit der Verleihung des Friedenspreises wollen beide Laufenburg dazu motivieren, sich für Völkerverständigung und grenzüberschreitende Zusammenarbeit einzusetzen.»
Letztere soll auch künftig als unverzichtbarer Teil der städtischen DNA erhalten bleiben, so Krieger. Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine sagte er: «Wir alle haben die moralische Verpflichtung, uns für den Frieden in der Welt einzusetzen. Mit der Verleihung des Friedenspreises leisten die beiden Städte Laufenburg einen kleinen Beitrag dazu.» Den Anlass begleiteten das Trio «Wunderkram» live und die Laufenburger Pianistin Gabriela Fahnenstiel per Video musikalisch. Unter den Gratulanten befand sich auch der frühere Laufenburger Stadtammann Rudolf Lüscher, der den Friedenspreis 2019 als erster Laufenburger erhalten hatte. 2015 wurde Laufenburg vom Verein Aachener Netzwerk für humanitäre Hilfe und interkulturelle Friedensarbeit mit dem Titel Friedensstadt ausgezeichnet. Dabei wollten es die beiden Städte jedoch belassen. Ulrich Krieger: «Um das Thema Frieden auch weiterhin im Fokus der Öffentlichkeit zu halten und nachhaltig zu verankern, haben die Schwesterstädte einen Friedenspreis gestiftet.
Maria-Theresia Rist, Jahrgang 1946, lebt in Laufenburg/Baden. Sie ist in Laufenburg aufgewachsen und zur Schule gegangen. Von Beruf war sie Verwaltungsangestellte. Sie war Stadträtin von 2010 bis 2014, Vorstandsmitglied des CDU-Stadtverbandes Laufenburg und des grenzüberschreitenden Verkehrsvereins.
Bilder:
- Maria-Theresia Rist hat den Friedenspreis von Laufenburg erhalten. Links Stadtammann Herbert Weiss, rechts Bürgermeister Ulrich Krieger. Foto: Peter Schütz
- Die beiden Träger des Laufenburger Friedenspreises Maria-Theresia Rist und Rudolf Lüscher. Foto: Peter Schütz
- Das Trio Wunderkram begleitete die Verleihung des Friedenspreises musikalisch. Foto: Peter Schütz