Wird das Wetter gut bleiben, oder kommt der Regen? Diese Frage stellte sich das OK-Team der 1. August-Feier in Laufenburg wohl einige Male und entschied sich schlussendlich dafür, die Feier im Freien am Laufenplatz durchzuführen. Das Wetter machte dann auch zu grossen Teilen mit.
ANDREA WORTHMANN
Brot und Cervelat brutzelten über der Feuerschale neben dem Brunnen am Laufenplatz. Festbänke säumten den Platz vor dem Rathaus und die Bewohnerinnen und Bewohner Laufenburgs haben es sich bereits gemütlich gemacht, als die Stadtmusik Laufenburg gemeinsam mit der Musikgesellschaft Sulz ein paar Lieder zum Besten gab. Pünktlich um 20 Uhr begrüsste Stadtammann Herbert Weiss die Festtagsbesucher. In seiner Begrüssungsrede legte Weiss Grössenvergleiche zwischen dem Nachbarland Deutschland und der Schweiz dar und brach diese von der Einwohnerzahl der beiden Länder herunter bis zur kleinsten Gemeinde im Kreis Waldshut (DE) sowie dem Bezirk Laufenburg. Nur bei der kleinsten Gemeinde, nämlich Oberhofen, behält die Schweiz die Oberhand in Sachen Einwohnerzahl, hält Weiss fest. Immerhin.
Ständerätin Marianne Binder von der Partei die Mitte macht zu Beginn ihrer Rede deutlich, dass die Debatten um die Zusammenarbeit der Schweiz mit der EU hochaktuell sei: «Wir spüren, dass Frieden in Europa keine Selbstverständlichkeit ist, sondern eine Errungenschaft», sagte sie. Auch die aktuellen Diskussionen um die Zölle machen Sorgen, denn die Schweiz sei schliesslich eine Exportnation. Sie erinnerte an den Zusammenhalt und die Zusammenarbeit der Schweizer Nation. Das müsse jetzt gelebt werden. Polarisierung, Spaltung, Isolierung seien fehl am Platz.
Nachfolgend sprach die Ständerätin vor allem Kinder und junge Menschen an. Nämlich die Menschen, die in 20 oder 30 Jahren in der Schweiz bestimmen und gestalten. Das Interesse an Politik sei wichtig, denn Politik sei allgegenwärtig. Wie gelingt ein gutes Zusammenleben? Wie löst man Probleme? Anhand eines Familienalltags und Streitigkeiten unter Geschwistern spannt Binder den Bogen zur grossen Politik; schliesslich seien familiäre Diskussion nicht anderes als eine demokratische Auseinandersetzung, also Politik, im wörtlichen Sinne sogar eine direkte Demokratie. «Vertretet eure Interessen», rät sie der Jugend, «denn wer nicht mitmacht, dem wird gemacht.»
Im letzten Teil der Rede ging Marianne Binder auf die Rolle der Schweiz in Europa ein. Die Rückwärtsbewegung zu Diktaturen dürfe nicht toleriert werden. Sie hoffe, dass die Demokratie und die Freiheit in Europa siegen.
Zur anschliessendes Nationalhymne standen alle Laufenburger und Laufenburgerinnen auf und sangen gemeinsam in Begleitung der Musikgesellschaft und der Stadtmusik. Zu späterer Stunde führte der Nachtwächter Interessierte mit einen Fackelumzug durch die Gassen der Altstadt.
Bild 1: Gute Stimmung am Laufenplatz.
Bild 2: Ständerätin Marianne Binder-Keller mit Stadtammann Herbert Weiss.
Bild 3: Die Stadtmusik Laufenburg und die Musikgesellschaft Sulz unterhalten die Gäste der Feier.
Fotos: Andrea Worthmann
Die Festansprache von Ständerätin Marianne Binder-Keller im Wortlaut