(vwe) Sonntagmorgen in Bözen. Nach seiner letzten Predigt enthob Vizedekanin Noemi Breda Peter Lüscher von seinem Gelübde als reformierter Pfarrer. Als Zeichen seines klaren Abschieds bat Peter Lüscher sie, seinen Talar samt Beffchen an einen Nagel zu hängen.
«Ciao Peter, danke, dass du do gsi bisch.» Die Worte von Noemi Breda, Vizedekanin, und von Catherine Berger-Meier vom aargauischen Kirchenrat, welche seinen 26-jährigen Einsatz in der Kirchgemeinde Bözen würdigten und verdankten, gingen zu Herzen. Die gross aufmarschierte Bevölkerung dankte ihrem Pfarrer mit Standing Ovation für das gegenseitige Vertrauen, den sorgfältigen Umgang und für viele persönliche Begegnungen. Alle waren sich sicher, dass sich durch sein Wirken über dem oberen Fricktal der Himmel aufgetan hat.
«Leck, isch das e gueti Ziit gsi»
Peter Lüscher und seine Familie hatten über die vielen Jahre in Bözen eine Heimat gefunden. Sicher wäre er noch länger in Bözen im Amt geblieben, aber die fortschreitende Krankheit hat ihn zum vorzeitigen Ruhestand gezwungen. Mit den Worten «Leck, isch das e gueti Ziit gsi», dankte er den Anwesenden für die Zeit im Oberen Fricktal.
Aus seinem Ansinne, auf einen ruhigen Sonntag mit seiner Familie wurde nichts, denn im Anschluss an den Gottesdienst fing das Abschiedsfest erst richtig an. Nach der Sonderpostautofahrt auf den Lindenhof wurde bei Familie Pfister bei einem Glas Wein und einem Apéro riche Abschied genommen. Die Kirchenpflege und die Pfarrkollegin Katharina Thieme boten einer ganzen Kolonne von Festrednern aus Politik und aus anderen Kirchgemeinden die Möglichkeit, Peter Lüscher zu danken. Das Sonntagschulteam dankte Ursula Lüscher für ihren Einsatz im Team mit einem Foto-Erinnerungsbuch und einer Goldmedaille. Das Pfarr-Ehepaar Christine Straberg und Torsten Bunz vom Bözberg überraschte ihren Amtskollegen mit einem auf Lüscher zugeschnittenen Abschieds-Medley. Es ist zu hoffen, dass die feierliche Verabschiedung und das fröhliche Fest Peter Lüscher den Abschied etwas leichter gemacht haben und dass er und seine Frau sich nun in einem ganz anderen Alltag in Baden langsam zurechtfinden werden.
